(RALE) Alle fünf Halbfinalisten der hessischen Vereine gewinnen Medaillen bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften 2015 in Erkelenz.
Die Senioren 60 von der TG Unterliederbach mit Dieter Holzapfel, Jürgen Löchle, Georg Lauter und Bernd Möhring haben das Halbfinale gegen den sächsischen Vertreter TTF Hohndorf mit 4:2 Spielen für sich entscheiden können. Im Endspiel wartete dann die favorisierte Mannschaft vom 1. FC Hösbach (Bayern), die im Halbfinale den letztjährigen Titelträger SC Buschhausen mit 4:2 Spielen besiegen konnte. Lediglich Dieter Holzapfel konnte sein erstes Einzel gewinnen - in seinem zweiten Einzel konnte Holzapfel einen 10:6 Vorsprung nicht über die Ziellinie retten. Wenn er diesen Satz gewonnen hätte, hätte er mit Sicherheit gute Chancen gehabt, dieses Spiel auch zu gewinnen, denn den 2. Satz gewann Holzapfel mit 11:7. Somit war die 1:4 Niederlage im Endspiel besiegelt, aber eine Silbermedaille bei den Deutschen Meisterschaften ist eine sehr gute Leistung.
Bei den Senioren 70 hat die Mannschaft der TG Unterliederbach zum ersten und auch vorerst zum letzten Mal bei Deutschen Meisterschaften teilgenommen. Auf Anhieb gewannen die Spieler Oswald Flore, Norbert Küsten, Dieter Pfleger und Manfred Thoemes die Silbermedaille. Zum vorerst letzten Mal deshalb, da Oswald Flore zur nächsten Verbandsrunde zu einem Verein in Spanien und Norbert Küster zum TV Oestrich gewechselt sind. Andere - gleichstarke Spieler, wie Flore und Küster kann Unterliederbach momentan nicht aufweisen. Doch jetzt erstmal zum kurzen Bericht zum Halbfinale und Finale von Unterliederbach. Im Halbfinale setzten sich die Unterliederbacher mit 4:2 durch, wobei Flore in seinem zweiten Einzel 2:0 nach Sätzen geführt hat und beim Stand von 10:8 zwei Matchbälle vergeben hat. Danach lief nicht mehr viel bei Flore zusammen und er verlor dieses Einzel mit 2:3 Sätzen. Im Finale mussten sie gegen die Mannschaft vom Spandauer TTC antreten, den sie in der Gruppenphase klar mit 4:1 besiegen konnten. Doch Spandau hat einen Spieler ausgetauscht und schon kamen andere Spielgegner zu Stande. Unterliederbach musste sich mit 3:4 Spielen geschlagen geben. Norbert Küster hat während der gesamten Meisterschaft kein Einzel (7:0 Spiele) und kein Doppel mit seinem langjährigen Doppelpartner Oswald Flore (5:0 Spiele) verloren.
In der Seniorinnen 40 - Klasse mussten die Titelverteidiger vom TTC Langen (Cornelia Bienstadt und Ellen Smolka), nach der Niederlage gegen Colditz in der Gruppe, gegen die Favoriten vom SV Viktoria Wombach antreten. Die absolut beste Spielerin dieser Altersklasse, Renata Kissner, war Mitglied dieser Mannschaft. Sie gewann alle ihre 6 Einzel, die sie bestritten hat. Die einzige Gegenspielerin, die ihr etwas Probleme bereiten konnte, war Ellen Smolka vom TTC Langen. Nachdem Smolka die beiden ersten Sätze ganz knapp verloren hatte, gewann sie den 3. Satz mit 11:8 Punkten - leider konnte sie eine 10:7 Führung in Satz 4 nicht "nach Hause bringen" und sie verlor das Einzel gegen Kissner mit 1:3 Sätze. Mit Sicherheit hätte sie im fünften Satz noch etwas die Verunsicherung von Kissner ausnutzen können. Da auch Cornelia Bienstadt ihr Einzel gegen die Nr. 2 mit 3:2 Sätzen gewinnen konnte, hätte durchaus eine 2:0-Führung für die Langenerinnen herausspringen können. Letztendlich verlor Langen das Halbfinale mit 1:3 Spielen. Jetzt mussten Bienstadt und Smolka sich nochmal für das Spiel um Platz 3 motivieren. Hier wartete die Mannschaft vom SC Eintracht Berlin. Erfreulicherweise konnten die Langenerinnen dieses Spiel mit 3:1 gewinnen und sicherten sich somit die Bronzemedaille
Die vierte Medaille sicherte sich die Mannschaft vom VfL Lauterbach mit Gertrud Ruge und Gabriele Spöhrer. Im Halbfinale mussten sie gegen den Gruppenersten der Gruppe B (TTC BW Geldern Veert) antreten. Die Mannschaft verlor zwar 0:3 - doch wäre ein besseres Ergebnis, ja sogar ein Sieg, durchaus im Bereich des Möglichen sein können. Gertrud Ruge verlor ihr Einzel mit 2:3 Sätzen (9:11 im Fünften) und im Doppel verloren Ruge/Spöhrer ebenfalls mit 2:3 Sätzen, wobei die Spielerinnen aus Geldern den fünften erst in der Verlängerung mit 16:14 gewinnen konnten. Im Spiel um den dritten Platz mussten Ruge und Spöhrer gegen die sächsische Mannschaft von Dresden - Mitte antreten. Dresden musste schon im Vorfeld auf ihre Spitzenspielerin Lillja Dietterle verzichten, die krankheitsbedingt absagen musste. Mit ihr hätte Dresden auf jeden Fall ein Wörtchen um den Titel mitreden können. Jetzt mussten die Lauterbacherinnen konzentriert zu Werke gehen, damit sie den Traum vom Edelmetall verwirklichen konnten. Nachdem Ruge ihr erstes Einzel mit 3:0 gewinnen konnte, musste sich kurze Zeit später Spöhrer mit 0:3 geschlagen geben. Jetzt mussten die beiden auf jeden Fall das Doppel gewinnen, um die Dresdenerinnen unter Druck zu setzen. Dies war zwar schwierig, da die Dresdenerinnen schon sehr lange Jahre im Doppel gemeinsam agieren, doch nicht unmöglich. Und genauso kam es auch. Das Doppel wurde mit 3:0 Sätzen gewonnen. Als nächstes musste Ruge an den Tisch. Eine 2:1 Führung im Mannschaftsergebnis ist schon sehr von Vorteil - und diesen konnte Ruge auch nutzen und setzte sich mit 3:0 Sätzen durch. Die Bronzemedaille war gesichert.
Bei den Senioren50 waren ja die drei Mannschaften am Start, die im letzten Jahr die Plätze 1 - 3 belegt haben - diese waren TTC Schwalbe Bergneustadt, SC Charlottenburg und TTC Tiefenlauter. Bergneustadt und Charlottenburg wurden ihrer Favoritenrolle in der Gruppe gerecht. Als Gruppenzweiter wurde in Gruppe A die Mannschaft vom SV Al. Königstädten gelost. Und so kam es auch. Königstädten belegte Platz 2 mit 2:1 Spielen. Im Halbfinale wartete dann der letztjährige Sieger, TTC Schwalbe Bergneustadt, die mit Nieswand, Jankovic, Grothe und Groll antraten. In einem hochklassigen Spiel mussten sich die Königstädtener mit 1:4 gegen "die Schwalben" geschlagen geben. Da im anderen Halbfinale die Spieler des TV Feldkirchen (Rheinland) gegen Charlottenburg ebenfalls auf verlorenem Posten standen, war das Spiel um den dritten Platz mit SV Al. Königstädten gegen TV Feldkirchen perfekt. Königstädten führte nach dem ersten Einzeldurchgang mit 2:1. Im folgenden Doppel hatten Drescher und Kepper im dritten Satz die Möglichkeit dieses mit einem 3:0 zur 3:1 Gesamtführung auszubauen. Doch leider musste das Doppel mit 2:3 Sätzen abgegeben werden. Jetzt kam es wieder auf die Angriffs- und Blockkünste des Spitzenspielers Ulf Kepper an - doch gegen Ralf Diedorf war Kepper in den ersten beiden Sätzen "eisig" - diese verlor er mit 9:11 und 7:11. Jetzt folgte ein Krimi, denn die nächsten zwei Sätze konnte Kepper nach Abwehr von Matchbällen mit 13:11 und 14:12 für sich entscheiden. Auch der fünfte Satz verlief sehr spannend. Das bessere Ende hatte Kepper mit 11:9 auf seiner Seite. Jetzt konnte Masur "den Sack" zumachen; aber wie Kepper startete er mit 0:2 Sätzen. Jetzt lag es an den Aufbaukünsten seiner Mannschaftskollegen in der Satzpause zum dritten Satz, ihn wieder in die richtige Richtung zu lenken. Dies gelang erstaunlicherweise sehr gut - Masur konnte zum 2:2 ausgleichen. Der fünfte Satz musste jetzt entscheiden, ob die Bronzemedaille sicher war oder ob Drescher zu seine zweiten Einsatz kam. Alles lief zu Gunsten von Masur. Er führte schnell mit 3 - 4 Punkten. Nach dem fälligen Seitenwechsel war das Spiel auf einmal auf den Kopf gestellt. Mühlhausen holte Punkt für Punkt auf, hatte auf einmal auch einen Matchball. Masur konnte ausgleichen und musste dann doch eine 10:12 Niederlage hinnehmen. Hop oder Top hieß nun das Motto von Hartmut Drescher. Er konnte die Erwartungen seiner Mannschaftskollegen und dem mitgereisten Anhanges erfüllen und gewann das Abschlußeinzel mit 3:0 Sätzen. Bronze war gesichert.
Das letzte Edelmetall sicherten sich die Seniorinnen 70 vom TTC Langen. In dieser Altersklassen waren 5 Mannschaften gemeldet. Letztendlich kamen jedoch nur vier Mannschaften. Mit den Seniorinnen vom TTC Berlin-Neukölln und dem ESV Lüneburg waren die Gold- und Silbermedaillen schon im Vorfeld "vergeben". Jetzt lag es an Helga Burgdorf und Irma Fischer sich mit einem Sieg gegen Bärbroich die Bronzemedaille "umhängen zu lassen". Nach spannendem Verlauf hieß es nach dem Doppel 2:1 für Langen. Als nächstes musste Burgdorf an den Tisch um gegen die Nummer zwei den Sieg sicher zu stellen. Doch dieses Unterfangen war schwerer als im vorhinein gedacht - nach dem 1:1 Satzausgleich musste Burgdorf wieder die entsprechende Konzentration aufbauen und die Spieltaktik anpassen, damit der entscheidende 3:1 Punkt für den Gesamtsieg erreicht werden kann. Nach engem Satzverlauf hieß es am Ende 14:12 - dieser Satzgewinn war auch sehr wichtig, denn den nächsten Satz verlor Burgdorf unerwartet hoch mit 2:11. Eines war vor der Beendigung des fünften Satzes sicher - wenn Burgdorf dieses Spiel verlieren sollte, wird es wohl nur zu einem vierten Platz reichen, da Irma Fischer gegen die Nummer eins von Bärbroich nicht hätte gewinnen können. Der Satzverlauf war ausgeglichen. Zum Schluß hatte Burgdorf das Quentchen Glück mehr auf ihrer Seite - sie gewann das Einzel mit 14:12 im fünten Satz und gewann auch gleichzeitig die Bronzemedaille.
Bei den Senioren 40 erzielte der SV Viktoria Preußen durch einen 4:3 Sieg gegen den letztjährigen Drittplatzierten TTF Besseringen den 5. Platz. Das 4:3 zeigt schon auf, dass es ein spannendes Spiel gegeben haben muss. Dies war auch so. Preußen ist mit fünf Spielern nach Erkelenz angereist und hat Wolfgang Dörner, Andreas Gehm, Wolfram Mansky, Arno Thomas und Jan Wilkenloh auch eingesetzt. Nach Siegen von Gehm und Dörner stand es vor dem Doppel 2:1 für Preußen. Da Thomas und Wilkenloh das Doppel in fünf Sätzen abgeben mussten und dann auch Gehm gegen Koch das Nachsehen hatte stand es auf einmal 2:3 für Besseringen. Mansky und Dörner sorgten dann für den 4:3 Sieg
Den 6. Platz belegte bei den Seniorinnen 50 die Mannschaft vom TTC Langen mit Kersten Hollfelder und Heidrun Thielmann-Förster. Sie verloren zwar das Spiel gegen TB Groß-Ösinghausen mit 0:3 - doch waren die ersten beiden Einzel von Hollfelder und Thielmann-Förster sehr umkämpft und letztendlich verloren die beiden diese mit 2:3 Sätzen; wobei viele der Sätze nur mit 2 Punkten Unterschied zu Gunsten von Groß-Ösinghausen ausgegangen sind. Das Doppel war etwas deutlicher; denn dies verloren die beiden mit 1:3 Sätzen.
Im Großen und Ganzen kann gesagt werden, dass diese Mannschaftsmeisterschaften erfolgreich für die hessischen Vereine verlaufen sind.
Die Mannschaftsmeisterschaften des nächsten Jahres finden in Simmern (Rheinland) statt.
Für den Seniorenausschuß
Raimund Lenges (Ressortleiter)