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Aufbruch   Vereinsservice  

13. März 2022
Aufbruch in Waldeck-Frankenberg

HTTV startet Projekt im Landkreis – Erste Aktionen geplant

Autor:

Bezirkssportwart Nord & Kreissportwart Waldeck-Frankenberg

Waldeck-Frankenberg – Wie kann man den Tischtennis-Sport in Waldeck-Frankenberg und in jedem einzelnen Verein weiterentwickeln und positiv in die Zukunft führen? Wie kann man Mitglieder gewinnen und stärker an den Verein binden? Darum geht es beim Projekt „Aufbruch Waldeck-Frankenberg“, das der Hessische Tischtennis-Verband (HTTV) gestartet hat. Bei einem ersten Workshop in Dodenau hat Regionalmanager Markus Reiter vom HTTV darüber mit Kreisvorstand und Vereinsvertretern gesprochen.
Es ist kein Zufall, dass Waldeck-Frankenberg als einer von sechs Kreisen in Hessen vom HTTV für das Modellprojekt ausgewählt wurde: 32 Vereine im Kreis stellen derzeit 119 Damen- und Herren-Mannschaften, aber nur elf Nachwuchsmannschaften – das ist die schlechteste Quote in Hessen. „An der Kreisjahrgangsmeisterschaft haben nur zwei Jungen und zwei Mädchen teilgenommen – das sagt alles“, sagte Markus Reiter.
Der Regionalmanager war nach Dodenau gekommen, um erste Informationen und Orientierung zur Vereinsarbeit zu geben. „Das Rad wird nicht neu erfunden, die Vereine, die sich engagieren, werden vieles wiedererkennen“, sagte er den 20 Teilnehmern im Hotel Sassor.
Reiter nannte Beispiele wie Tischtennis-AGs in Schulen und Kitas, warb für Trainerausbildungen und wies auf finanzielle Fördermöglichkeiten hin. Und er verdeutlichte, dass Vereine ein Ziel und eine langfristige Planung brauchten – nicht bloß für eine Saison, sondern für mehrere Jahre in Bezug auf Personal, Finanzen, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit. „Nachhaltigkeit in der Vereinsarbeit ist entscheidend. Da klemmt es bei fast allen“, sagte Reiter. Der HTTV biete eine kostenlose Vereinsberatung vor Ort an. „Und ich brauche nicht nur Leute, die Bock haben, sondern auch Leute, die einen Plan haben.“
Und Reiter rief dazu auf, Mitglieder und Eltern stärker in die Vereinsarbeit einzubinden: „Es reicht nicht, einfach die Kinder beim Training abzugeben. Im Verein müssen alle mitmachen. Das ist die Gegenleistung für den geringen Mitgliedsbeitrag im Vergleich zum Fitnessstudio.“
Die anwesenden Vertreter von 14 Vereinen nannten ihrerseits einige Beispiele, woran es in der Vereinsarbeit hapert. In den vergangenen beiden Jahren habe die Corona-Pandemie dem Tischtennissport geschadet. Dass nun schon drei Saisons abgebrochen wurden, habe viele Spieler frustriert, ältere hätten ganz aufgehört, die Jugendarbeit sei ins Stocken geraten.
Und unabhängig von Corona berichteten einige Vereine, dass sie Probleme hätten, Hallenzeiten zu bekommen, für eine Schul-AG fehle es an Platten und es sei insgesamt schwierig, qualifizierte Trainer zu finden.
Es gab aber auch positive Beispiele wie das des TSV Geismar: Durch eine Schul-AG an der Grundschule hat der TSV eine neue Jugendmannschaft bekommen, berichtete Kurt Schilke. Auch der TSV Halgehausen konnte durch engagierte Jugendarbeit wieder eigene Seniorenmannschaften melden.
Das Projekt „Aufbruch“ soll mit einer Kick-off-Veranstaltung am 22. Mai in Korbach in die Öffentlichkeit gehen. „Wir wollen zeigen, dass hier etwas passiert“, sagte Markus Reiter. An dem Tag soll es von 14 bis 18 Uhr Mitmach-Angebote geben – voraussichtlich in der Kreissporthalle an der Alten Landesschule. Man kann selbst Tischtennis ausprobieren, das TT-Center Kassel kommt mit einem Geschwindigkeitsmessgerät, der SVH Kassel (3. Liga) und der TTV Stadtallendorf (Regionalliga) spielen ein Schauturnier. Der Kreisvorstand sucht für diesen Tag noch Helfer aus den Vereinen.
Außerdem kommt der Deutsche Tischtennis-Bund mit einem Aktionsangebot in den Landkreis; geplant ist das an der Gesamtschule Battenberg (25. April) und an der Cornelia-Funke-Schule in Gemünden (26. April). Die Tischtennis-Vereine aus dem Einzugsgebiet der Schulen sollen daran mitwirken.
Ziele des „Aufbruchs“ sind auch Kooperationen von Vereinen bei Aktionen und Veranstaltungen, gemeinsame Lehrgänge, ein regelmäßiger Vereinsstammtisch und insgesamt eine Professionalisierung mit Hilfe des HTTV.
„Wir wollen uns im Kreis präsentieren, um unseren Sport nach vorne zu bringen“, sagte Kreisjugendwart Martin Born (Dodenau). „Jeder Verein muss aber selbst etwas tun, es wird keinem etwas zugetragen.“

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