Nach zehn Tagen sind in Gleiwitz in Polen die 65. Jugend-Europameisterschaften zu Ende gegangen. Erfolgreichste deutsche Starterin wurde Josephina Neumann (TV Okarben). Die 13-Jährige gewann den Titel im Doppel mit ihrer Standardpartnerin Koharu Itagaki (Bayern) sowie mit dem Mädchenteam, in dem auch Lorena Morsch (TSV Langstadt) stand. Zusätzlich stand Josephina Neumann mit Julian Rzihauschek (Österreich) im Mixed nach der Niederlage im Halbfinale auf dem Treppchen. Tom Wienke (TSV Nieder-Ramstadt) sammelte wertvolle Erfahrungen im Team der Jungen U15, der einzigen deutschen Mannschaft, die kein Edelmetall mit nach Hause brachte.
Das Finale im Teamwettbewerb der Mädchen U15 war nichts für schwache Nerven. Erst in der letzten der möglichen fünf Partien fiel die Entscheidung. Zuvor hatte sich die Hessin Josephina Neumann im ersten Einzel und im Doppel an der Seite der im Einzel zweimal erfolgreichen Koharu Itagaki geschlagen geben müssen. Beim Zwischenstand von 2:2 zwischen Team Germany und der equipe tricolore musste Partie zwischen Josephina Neumann und Nina Guo Zheng die Entscheidung bringen. Das Talent aus Hessen begang verunsichert und verhalten, geriet sofort in Rückstand und stand bei 5:10 gegen die bis dahin ungemein druckvoll spielende und gut platzierende Französin mit dem Rücken zur Wand. Doch dann wechselte das Momentum, Neumann spielte plötzlich befreiter, machte Punkt für Punkt wett und wehrte insgesamt sechs Satzbälle ab, bevor sie sich mit 13:11 noch vollkommen unerwartet die 1:0-Führung sicherte. Fortan erinnerte Neumann Spiels zeitweise an ihre beste Form, das der Französin wurde hingegen ungenauer und unsicherer. Es war die Vorentscheidung in diesem Match und damit auch im Finale: Die Sätze zwei und drei gingen mit 11:9 und 11:4 an Josi Neumann, die Sekunden später mit ihren Teamkolleginnen Koharu Itagaki, Lorena Morsch und Lisa Wang (Saarland) überglücklich einen Europameisterinnen-Tanz in der Box aufführte.
Letztes Jahr mussten sich Josephina Neumann/Koharu Itagaki im Finale geschlagen geben. In diesem Jahr holten sie sich mit 11:4, 11:7 und 11:4 den Sieg und damit den zweiten Titel dieser Meisterschaften. Auf der anderen Seite des Tisches stand mit dem französischen Duo Leana Hochart/Nina Guo Zheng ebenjene Kombination, die das deutsche Doppel im Teamfinale wenige Tage zuvor noch mit 3:1 geschlagen hatten. Damit war die erfolgreiche Revanche gelungen. Während der gesamten Doppel-Konkurrenz gaben Josephina Neumann/Koharu Itagaki nur einen einzigen Satz ab. Im Halbfinale des Mixed-Wettbewerbs waren Josephina Neumann/Julian Rzihauschek bereits auf Finalkurs. Mit 11:5 und 11:9 gingen die ersten beiden Sätze an die deutsch-österreichische Kombination. Patryk Zyworonek/Gaetane Bled (Polen/Frankreich) drehten mit 11:5, 11:8 und 11:7 das Match. Im Viertelfinale des Einzel-Wettbewerbs ereilte Josephina Neumann gegen Leana Hochart das Aus. Gegen die Französin, der sie im Teamfinale 0:3 unterlag, ging es dieses Mal über sechs Sätze. Jedoch erneut mit dem besseren Ende für die Spielerin aus dem Nachbarland.
Lorena Morsch hatte einen Einsatz im Team-Wettbewerb. Im letzten Vorrundenspiel gegen Israel blieb die Zweitligaspielerin im Einzel und Doppel an der Seite von Lisa Wang ohne Satzverlust. Gemeinsam erreichten die beiden Deutschen im Doppel-Wettbewerb das Viertelfinale. Gegen Julia Leal/Andreea Baiasu (Portugal/Rumänien) mussten sie sich mit 1:3-Sätzen geschlagen geben. Im Achtelfinale des Mixed-Wettbewerbs kam das Aus für Lorena Morsch und ihren Partner Noah Hersel (WTTV). 6:11, 11:9, 7:11 und 6:11 hieß es am Ende gegen Nathan Pilard/Nina Guo Zheng (Frankreich). Gegen die Griechin Mayra Kontopoulou musste sich Lorena Morsch im Einzel in der Runde der Besten 64 mit 1:4 geschlagen geben.
Als einziges männliches Talent aus Hessen war Tom Wienke in Gleiwitz am Start. An der Seite von Friedrich Kühn von Burgsdorff (WTTV) kam der junge Hesse zu zwei Einsätzen im Doppel während des Teamwettbewerbs. Am Ende standen ein 3:0-Erfolg und eine knappe Niederlage mit 9:11 im Entscheidungssatz zu Buche. Im Doppel-Wettbewerb schafften die beiden Deutschen den Einzug ins Achtelfinale. Jaksa Krivokapic/Stefan Radonjic (Montenegro) erwiesen sich beim (5:11,11:7,4:11 und 7:11 als zu stark. Im Mixed an der Seite von Julia Zyna (Polen) kam das Aus ebenso wie im Einzel in der Runde der Besten 64.
Alle Ergebnisse sind im Detail unter www.ettu.org/en/events/european-youth-championships/draws--amp--results/ nachzulesen.
