Unter der souveränen, sachkundigen organisatorischen Gesamtleitung der Ressortleiterin Schüler des Hessischen Tischtennisverbandes, Silke Rölke, ging das Turnier reibungslos über die Bühne. Dazu trug auch der gastgebende TTC Hofgeismar bei, der sich einmal mehr als vorzüglicher Turnierorganisator erwies. Der 1. Vorsitzende, Dittmar Knittel, und sein Team aus vielen engagierten Helfern, auch die Spieler der Hofgeismarer Hessenliga-Mannschaft waren dabei, hatten alles perfekt im Griff. Brenda Rühmkorff (TTC Langen) und Tom Küllmer (SVH 1945 Kassel) standen am Ende ganz oben auf dem Treppchen.
Topleistung: Brenda Rühmkorff setzte Akzente
Bei den Mädchen siegte mit Brenda Rühmkorff die an Position zwei gesetzte Spielerin nach souveränen Auftritten über beide Tage. Topgesetzt war Sarah Peter (TTC Salmünster) in das Turnier gegangen, die auch alles andere als schlecht spielte und sieben ihrer insgesamt zwölf Spiele mit jeweils 3:0 gewann. Doch die Ende Juni 17 gewordene Rühmkorff zeigte sich eben noch einen Tick besser und fokussierter und setzte in bemerkenswerter Konstanz gegen sämtliche Gegnerinnen ihr Spiel durch. Manche hatten schon mit ihren virtuosen Aufschlägen erhebliche Probleme.
Die Langenerin, die als amtierende Jugend 19-Hessenmeisterin ins Turnier gegangen war, gewann alles in allem sage und schreibe zehn ihrer zwölf Matches ohne Satzverlust und musste nur im entscheidenden Duell mit Sarah Peter wirklich an ihre Grenzen gehen – sie gewann das packende, hochklassige Match mit 3:2 (12:10, 9:11, 11:9, 6:11, 11:7) und tütete damit eine Runde vor Schluss ihren Ranglistensieg ein. Als einzige Spielerin sämtlicher vier hessischer Ranglistenturniere ging sie mit blütenweißer Weste aus dem Turnier – 4:0 in der Gruppe, 9:0 in der Endrunde, wobei sie ihren Erfolg in Gruppe B über die Zweitplatzierte Lana Rack in die Endrunde mitnahm. Rühmkorff scheint schon jetzt gut gerüstet für die kommende Saison, wo sie zwar in der 2. Mannschaft des TTC Langen (3. Liga) gemeldet ist, jedoch auch im Zweitliga-Team zum Einsatz kommen soll.
"Ich war am Anfang aufgeregt und nervös, habe aber im Lauf des Turniers nie den Glauben an mich und meine Leistung verloren", so die frischgebackene Titelträgerin kurz nach der Siegerehrung. "Das viele Training hat sich letztendlich ausgezahlt und im entscheidenden Spiel gegen Sarah Peter konnte ich beweisen, dass ich das Ticket zu den Top 48 verdient habe."
Hervorzuheben sind ferner die starken Auftritte der Spielerinnen des TTC Salmünster, die alle fünf in die Endrunde einzogen und am Ende die Plätze zwei (Sarah Peter, 8:1), drei (Sabina Jaschin, 6:3), vier (Lana Rack, 6:3), sieben (Laura Klimek, 3:6) und acht (Emese Mészáros, 3:6) belegten. Der fünfte Platz von Emily Stanko (TTC Wißmar), die sogar Brenda Rühmkorff einen Satz „klauen“ konnte, darf als schöner Erfolg der jungen Defensivspielerin bewertet werden.
Ranglistensieger Tom Küllmer gewann das Duell der Giganten gegen Leon Graf
Bei den Jungen gab es den erwarteten Zweikampf zwischen dem topgesetzten Tom Küllmer vom SVH Kassel und Leon Graf vom SC Niestetal, die nach QTTR-Werten nur um wenige Punkte auseinander lagen. Bis zum letzten Match war es ein eminent spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden als Favoriten ins Turnier gegangenen Akteure, die bis zum Schlussakkord die meisten ihrer Gegner klar im Griff hatten. Erst im allerletzten Durchgang der Endrunde kam es zum direkten Duell der Linkshänder, das die Entscheidung zugunsten Küllmers brachte, der sich auf den Punkt nochmals hoch fokussiert zeigte und mit 3:0 (11:8, 11:8, 13:11) gewann.
Ein einziges Match verlor der Turniersieger an beiden Tagen, nämlich gegen den späteren Drittplatzierten Ryan Jager (Neuenhainer TTV 1955, Endrundenergebnis: 6:3), während Graf neben Küllmer auch noch Aliafsar Yunusov (GSV Eintracht Baunatal) gratulieren musste, der mit seiner Endrundenbilanz von 6:3 Vierter wurde. Dahinter liefen Defensivstratege Nils Rau (TG Langenselbold) und Serafim Bezbrozh (TV Eschersheim) ins Ziel ein, die beide auf jeweils fünf Siege bei vier Niederlagen kamen.
Turnier der Superlative
Man erlebte an beiden Tagen hochklassigen Tischtennissport, die ambitionierten jungen Asse aus Hessen kämpften mit Herzblut um jeden Ball und am Ende natürlich um die Titel, die das Ticket für das Top 48-Turnier des Deutschen Tischtennis-Bundes bedeuteten, aber auch um jede Platzierung. Auch Matches, in denen es „nur“ um Platz vier oder fünf in der Gruppe oder um Rang neun oder zehn in der Endabrechnung ging, waren vielfach sehr spannend und wurden mit Hingabe ausgefochten. Man könnte es mit „Kampf und Können“ überschreiben, was den zahlreichen Eltern, Trainern, Betreuern und Tischtennisfans an beiden Tagen in Hofgeismar geboten wurde.
Abschließend möchten wir Dittmar Knittel vom TTC Hofgeismar – der Verein aus der „Dornröschenstadt“ am Reinhardswald erwies sich als toller Gastgeber – gebührend zu Wort kommen lassen: „Die besten 25 Mädchen und 35 Jungen unter 19 Jahren zeigten in 236 Einzeln tolle Ballwechsel in hart umkämpften aber immer fairen Spielen. Allein schon das Erreichen der besten 10 war bei dieser Konkurrenz ein toller Erfolg. Und auch für die, bei denen es nicht zur Endrunde gereicht hat, bleiben tolle Erfahrungen, viele neue Kontakte und einfach der Erfolg, dabei gewesen zu sein.“ Knittel erwähnte auch nochmals die letztlich perfekt gemeisterte organisatorische Herausforderung: „Die rund 180 Arbeitsstunden, die der TTC Hofgeismar investiert hat, sorgten in Zusammenarbeit mit den Aktiven, Schiedsrichtern, Betreuern und der Hessischen Jugendwartin Silke Rölke für einen reibungslosen und harmonischen Verlauf. Besonders der Samstag stellte mit seinen hohen Temperaturen für alle Beteiligten eine echte Herausforderung dar. Gerade die Schiedsrichter waren bei immer erforderlicher hoher Konzentration stark gefordert, sie brachten alle Spiele souverän über die Bühne.“
Alle Ergebnisse sind unter www.httv.de/turniere/ergebnisse-mktt/ zu finden.
Homepage des TTC 1967 Hofgeismar: https://www.ttchofgeismar.de/
