Der Landesligaspieler vom TuS Celle setzte sich am Samstag bei der zweiten Ausgabe des Deutschlandfinals der Turnierserien auf Fuerteventura ungeschlagen mit einer herausragenden 7:0-Bilanz durch. Mit 2071 Punkten (QTTR) wurde Brinkop seiner Favoritenrolle im 16er-Feld somit gerecht.
Lukas Brinkop heißt der neue Sieger der Series Finals. Der 33-Jährige gewann beim Bundesfinale alle sieben Spiele und bekam am Samstagabend den begehrten Pokal überreicht. Zum ersten Mal hatte sich der Niedersachse in seinem Landesverband für das Bundesfinale der Turnierserien auf Fuerteventura qualifiziert. Als einziger Akteur mit über 2.000 TTR-Punkten ging der Landesligaspieler vom TuS Celle als Favorit ins Rennen und wurde seiner Rolle als Titelanwärter Nummer eins auf der spanischen Kanareninsel mit Bravour gerecht. „Natürlich möchte man seine Setzung erfüllen. Aber es waren sehr starke Leute dabei. Die TTR-Werte variieren über die Grenzen der Länder hinaus. Ich bin froh und erleichtert, dass ich das Ding nach Hause geschaukelt habe und hatte einen entspannten Abend“, freute sich der Sieger, der damit seinen Verbandskollegen Bastian Neubert auf dem Siegertreppchen ablöste. Platz zwei ging an Michael Kocheisen vom SSV Schönmünzach (TTBW). Dritter wurde der BaWü-Akteur Christian Geiger vom TTV Zell. Da auch der Fünft- und Neuntplatzierte (Dominic Schirling und Martin Sebald) aus Baden-Württemberg stammen, erzielte der TTBW das beste Verbandsergebnis.
Auf dem Weg zum zweiten TTVN-Titel in Folge traf Brinkop in der vierten Runde auf seinen Vorgänger. Der 33-Jährige hatte sich zuvor schon einige enge Duelle mit Neubert geliefert. Der Vorjahressieger konnte Brinkop noch nie bezwingen und ging auch am Samstag als Verlierer vom Tisch (1:3). Dank eines 3:1-Erfolgs im letzten Spiel über den Bayern Mathias Ullrich machte Brinkop seinen makellosen Triumph mit einer 7:0-Bilanz perfekt. Nach hartem Kampf im engsten und leitungstechnisch ansehnlichsten Einzel des Tages war die Titel-Entscheidung gefallen. Im nächsten Jahr wird Brinkop aber definitiv nicht dabei sein können, um seine Mission Titelverteidigung anzugehen. "Mittlerweile brauche ich um die 70 Races. Außerdem bekommen wir Mitte Mai Nachwuchs. Somit fehlt die Zeit, um weiter so viel spielen zu können. Die Atmosphäre war super mit 24 Grad und Sonne im Gegensatz zum regnerischen Wetter zuhause. Alle waren sehr gut drauf“, schwärmte der Sieger vom Ambiente auf der Ferieninsel.
Wiederholungstäter Neubert wird Vierter - Außenseiter Balkanli erlebte ein Abenteuer
Neben dem Turnier hatten die Teilnehmer genügend Zeit, das Urlaubsfeeling im Hotelbereich von Playitas zu erleben. Auch Bastian Neubert hat die Tage in der Sonne genossen. Als erster Champion ging der Niedersachse 2022 in die Geschichte ein, diesmal scheiterte der Lachendorfer knapp am Podest und musste sich bei seiner zweiten Teilnahme mit Platz vier zufriedengeben. „Ich habe mir nicht so viel Druck gemacht, war nicht so heiß und bin mit der Einstellung reingegangen, dass ich im letzten Jahr schon gewonnen habe. Nach den ersten drei Spielen hatte ich trotzdem ein gutes Gefühl. Danach ging es etwas bergab, was ärgerlich war. Am Ende war ich trotzdem zufrieden und hatte wieder eine schöne Zeit.“ Für Neubert war das Event eine gelungene Auszeit vom stressigen Arbeitsalltag. Auch er möchte 2023 jedoch etwas kürzertreten. „Über 80 Races sind schon ein bisschen viel. 30 bis 40 reichen vielleicht auch“, gab der viertplatzierte Wiederholungstäter mit einem zwinkernden Auge zu.
Neubert und seine 15 Mitstreiter sorgten auf Fuerteventura für viele spannende und packende Matches, das Niveau konnte sich sehen lassen. Die meisten der gestarteten Vielspieler hatten zwischen 1700 und 2000 TTR-Punkte. Tolga Atalay Balkanli hingegen startete als größter Underdog ins Turnier. Mit knapp unter 1200 Punkten qualifizierte sich der bayerische Kreisklassenspieler vom TTC München für die Series Finals, der meisten TTR-Pluspunkte beim BTTV-Race-Finale 2022 in Ruhpolding sei Dank. Auch wenn er mit einer Bilanz von 0:7 den 16. Platz erreichte, blickte der größte Außenseiter im Feld gerne auf sein großes Abenteuer zurück. „Es war einmalig dabei gewesen zu sein. Auch wenn man sportlich nicht viel ausrichten konnte, war die Organisation und die Location super. Es hat einfach richtig viel Spaß gemacht“, sagte Balkanli.
Playitas Resort auch im kommenden Jahr Austragungsort
Nach dem Turnier am Samstag waren Balkanli und Co. auch am Sonntag wieder in der modernen Sporthalle zu finden. Der Anlass: ein Race-Turnier, bei dem neben den Begleitpersonen der Teilnehmer auch zwei Spieler aus dem Organisationsteam den Schläger auspackten. Einige der Tischtennisreisenden haben ihren Aufenthalt auf Fuerteventura sogar noch um ein paar Urlaubstage verlängert. Nach dem schweißtreibenden Wochenende stehen die nächsten Tage dann voll im Zeichen der Entspannung. Wenn die Akkus dann aufgeladen sind, werden viele der Turnierspieler sicherlich auch 2023 in den Turnierserien durchstarten und sich einen begehrten Startplatz für Fuerteventura erspielen wollen. Denn auch im Januar 2024 wird das Playitas Resort auf Fuerteventura wieder Schauplatz der Series Finals sein.
„Es war wieder ein tolles Turnier mit super Ballwechseln, spannenden und fairen Begegnungen. Mein Dank gilt vor allem den Kolleginnen und Kollegen von Playitas und La Pared, die uns hier erneut eine fantastische Bühne bereitet haben. Danke auch an myTischtennis und die beteiligten Verbände für die gesamte Organisation“, betonte Carsten Matthias, Geschäftsführer des Bayerischen Tischtennis-Verbandes, stellvertretend für die vier beteiligten Verbände BTTV, HTTV, TTBW und TTVN.
Zum Ergebnisdienst inklusive Abschlusstabelle
Weitere Infos zum Teilnehmerfeld usw. finden Sie in diesem Artikel, im Trailer, auf der Turnier-Sonderseite auf myTischtennis.de oder im neuesten Vorbericht: Series Finals: "Die Vorfreude ist riesengroß"
Wie das die hessischen Teilnehmer zum Turnier sagen gibt es in der plopp-Ausgabe 2/2023.