Die Tischtennis Mannschaftseuropameisterschaften im Rumänischen Cluj standen ganz im Zeichen des Deutschen Tischtennis-Bundes. Sowohl die Damen als auch die Herren gewannen die Finals. Allerdings war es kein Honigschlecken bis die 3:1-Erfolge bei den Damen gegen Rumänien und Herren gegrn Rußland feststanden. Zu dem Sieg bei den Kontinentalen Titelkämpfe war auch der Hessische Tischtennis-Verband beteiligt. Zu den Erfolgreichen Teams gehörten Cantal Mantz (TSV Langstadt) und Ruwen Filus (TTC RhönSpruden Fulda Maberzell)
Der Weg der Damen zum Gewinn der Europameisterschaften und ein Überblick der Leistungen vom Chantal Mantz
Gruppenspiele:
Deutschland Spanien 3:1: Chantal Mantz löste ihre Aufgabe beim Kaltstart in ihrem EM-Debüt gegen Galia Dvorak mit Bravour. Die U21-Eruopameisterin von 2017 brachte Deutschland mit 2:1 in Führung und war zufrieden mit ihrem ersten EM-Auftritt: „Auch wenn ich gut in Form bin, war ich natürlich schon froh, dass Sabine vorher ihr Spiel gewonnen hat. Bei 0:2 wäre der Druck in meinem Match höher gewesen.“ Nachdem gestern gegen die Slowakei die 15 Jahre alte U15-Europameisterin Annett Kaufmann (Böblingen) von der Bundestrainerin ins kalte EM-Wasser geworfen wurde, entschied sich Bundestrainerin Tamara Boros heute für den Einsatz der Langstädterin Chantal Mantz in der dritten Position: „Alle Spielerinnen genießen mein Vertrauen. Es war mir wichtig, dass vor dem Viertelfinale alle vier Spielerinnen schon einmal gespielt haben.“
Deutschland – Slowakei 3:0: Chantal Mantz nicht eingesetzt
Viertelfinale
Deutschland - Polen 3:0: Chantal Mantz - Anna Wegrzyn 3:0 (0,7,11)
Nachdem Sabine Winter und Nina Mittelham für ein komfortables Zwei-Punkte-Polster gegen Katarzyna Wegrzyn bzw. Natalia Bajor gesorgt hatten, zeigte Chantal Mantz an Position drei eine beeindruckende Leistung. Die 25-jährige diesjährige DM-Finalistin ließ Polens Nummer zwei, Anna Wegrzyn, zwei Sätze lang nicht den Hauch einer Chance. Die Nummer 253 der Weltrangliste war von den Bällen der 55 Plätze vor ihr im Ranking platzierten Mantz lange Zeit völlig überfordert, machte erst Mitte des zweiten Durchgangs überhaupt den ersten Punkt – durch einen Fehlaufschlag der deutschen EM-Debütantin. Erst in Satz drei wurde es ein Duell auf Augenhöhe, in dem Chantal Mantz nervenstark einen 3:7-Rückstand wettmachte, einen Satzball ihrer Kontrahentin abwehrte und ihren zweiten Matchball zum 13:11 und 3:0 für ihre Mannschaft nutzte. Mantz bedankte sich anschließend bei ihren Teamkolleginnen: "Sabine und Nina haben es mir natürlich mit ihren Siegen leichter gemacht, in die Box zu gehen. Aber ich bin happy, dass ich mich fokussieren und mein Spiel gewinnen konnte und wir nun eine Medaille haben. Wenn wir es auch ins Finale schaffen, wäre das natürlich super schön.“
Halbfinale
Deutschland - Portugal 3:1: Chantal Mantz - Ines Matos 3:0 (7,5,14). Auf Position drei war Chantal Mantz zuvor ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Die 16-jährige Ines Matos hatte nur in Durchgang drei Gelegenheit zum Satzgewinn. Nahezu routiniert wehrte die DM-Finalistin von Bremen die Chancen ihrer Gegnerin bei 8:10 und 10:11 ab und nutzte ihren eigenen vierten Matchball in der Verlängerung, bei dem sie aus der Ballonabwehr in den Angriff zurückkehrte, um die Partie mit einem ihrer schnellen Vorhand-Topspins zu beenden. Die Langstädterin zeigte sich nach ihrem Sieg glücklich, aber noch nicht hundertprozentig zufrieden. Der Höhepunkt soll morgen folgen:"Es ist natürlich ein tolles Gefühl, so einen wichtigen Punkt für das Team zu machen und jetzt im Finale zu stehen. Allerdings war ich am Anfang sehr, sehr, sehr nervös. Ich habe mich dann aber gefangen, auch wenn ich im dritten Satz am Ende einen kleinen Hänger hatte. Aber zum Glück konnte ich das Ding nach Hause bringen. Zufrieden mit Silber bin ich aber noch nicht. Ich weiß, dass ich noch besser spielen kann und morgen ist ein neuer Tag. Ich hoffe, dass ich Finale mein bestes Tischtennis spielen kann, falls ich aufgestellt werde.“
Finale
Deutschland – Rumänien 3:1: Chantal Mantz - Daniela Dodean Monteiro (-7,7,8,-5,-7). Die 25-jährige Chantal Mantz stand mit der acht Jahre älteren Daniela Dodean Monteiro der ehemaligen Nummer 19 der Weltrangliste mit der Erfahrung von vier Olympia- und 13 WM-Teilnahmen gegenüber. Und trotz einer Niederlage machte Mantz ihre Sache sehr gut. Die diesjährige Einzel-Finalistin der Deutschen Meisterschaften ging auch dank eines enormen Laufpensums und aggressiver Spielweise nach verlorenem ersten Durchgang mit 2:1 in Satzführung. Dann schaffte es Dodean Monteiro, sich in den Durchgängen vier und fünf schon früh mit deutlichen Führungen abzusetzen.
Im Entscheidungssatz holte die Langstädter Bundesligaakteurin von 0:4 noch auf 4:6 auf, wollte dann aber zu viel, während ihre Kontrahentin jeden kleine Schwäche nutzte. Von 4:9 verkürzte Chantal Mantz, für die es das EM-Debüt ist, auf 7:9. Mit der anschließenden Rallye des Tages und einer selbst in der Ballonabwehr noch wie eine Löwin kämpfenden Mantz erspielte sich Dodean Monteiro ihren ersten Matchball. Als sie ihn verwandelt hatte, sank sie auf die Knie und ihre Mannschaft schöpfte neue Hoffnung. Die nur ein Spiel währen sollte. Chantal Mantz war trotz der Niederlage nicht allzu betrübt: "Wichtig war nur der Sieg für die Mannschaft. Es ist Wahnsinn, Teil der Mannschaft zu sein, die jetzt Europameister geworden ist. Es ist unglaublich, dass wir das mit unserer Truppe geschafft haben. Ich freue mich, dass ich im Turnier ein paar Punkte beisteuern konnte. Im Finale habe ich mein bestes Spiel gemacht, auch wenn ich es heute knapp verloren habe. Heute wird erst einmal richtig gefeiert.“
Herren
Gruppenspiele: Deutschland - Belarus 3:0: Ruwen Filus - Gleb Shamruk 3:0 (2,6,8). Für die Punkte sorgten in der erneut nur eine gute Stunde dauernden Partie Dang Qiu und Patrick Franziska, die bereits am Vortag gegen die Ukraine zum Einsatz gekommen waren, sowie erstmals in der BT Arena am Tisch, Abwehrchef Ruwen Filus, der mit seinem ersten Auftritt zufrieden war: „Es war gut, heute einmal gespielt zu haben. Der Tisch ist etwas rutschig, aber inzwischen haben wir uns etwas im Training daran gewöhnt. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, konnte auch ein paar Dinge ausprobieren. Heute haben wir noch eine Mannschaftsbesprechung und dann sehen wir, wie morgen die Aufstellung sein wird. Aber egal wer von spielt, wir werden alle Vollgas geben und versuchen das Spiel zu gewinnen. Wir haben eine starke Mannschaft und uns viel vorgenommen. Wir werden sehr konzentriert in die Partie gehen. Tschechien ist eingespielt und kein ungefährlicher Gegner.“
Viertelfinale: Deutschland - Ukraine 3:0, Halbfinale: Deutschland – Tschechien 3:1
Finale: Deutschland Russland 3:1. In diesen Spielen wurde Ruwen Filus nicht eingesetzt.
Alle Einzelheiten finden sie Hier: www.tischtennis.de