In Kellinghusen, Brokstedt und Koblenz wurde in diesem Jahr der Deutschlandpokal des Nachwuchses ausgetragen. Nach dem Sieg im Vorjahr feierte das Team-Hessen in diesem Jahr, wie schon in 2017, einen starken zweiten Platz. Ein Sieg und zwei zweite Plätze reichten am Ende nicht ganz aus um den Titel zu verteidigen, da die Schüler mit Platz neun nicht ganz vorne landen konnten.
In der Konkurrenz der Mädchen hatte es die HTTV-Auswahl um Sophia Klee, Anastasia Bondareva, Tingzhuo „Tina“ Li und Ayumu Tsutsui in der Vorrunde in Brokstedt mit Schleswig-Holstein, Bayern und dem Team des R.TTV.R zu tun. Dabei musste das Team in der Vorrunde auf die gesundheitlich angeschlagene Sophia Klee verzichten. Doch gleich zu Beginn gegen den R.TTV.R untermauerte die Mannschaft ihre Ambitionen. Ohne Satzverlust gab es einen souveränen 4:0-Erfolg. Mit dem gleichen Ergebnis bezwang das Trio auch die Kombination aus Schleswig-Holstein, wobei am Ende fünf Satzverluste zu verzeichnen waren. Im abschließenden Gruppenspiel gegen Bayern stand der Gruppensieg bereits fest, eine konzentrierte Leistung führte am Ende zu einem 4:1-Sieg. So stand am Ende mit 6:0 Punkten, 12:0 Spielen und 38:13 Sätzen der souveräne Gruppensieg. Mit dem Eilzug, in dem auch Sophia Klee inzwischen Platz genommen hatte, ging es in Richtung Endspiel. Sowohl für das Team aus Sachsen im Viertelfinale, als auch die Vertretung des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes (WTTV) im Halbfinale gab es keinen Punkt zu holen. Gönnte das Team von Tobias Beck und Andrej Bondarev dem Gegner im Viertelfinale keinen Satz, konnte der WTTV in der Vorschlussrunde immerhin deren vier gewinnen. Am 4:0-Sieg änderte dies jedoch nichts. Deutlich enger war dann das Finale mit dem Team des TTBW, die mit Yuki Tsutsui, die Schwester von Ayumu aufboten, die gemeinsam mit Sophia Klee und Anastasia Bondareva im vergangenen Jahr noch den Sieg für Hessen klar machte. Zwar sicherte Anastasia Bondareva mit einem 3:1 gegen Jana Kirner die Führung, die der TTBW durch einen 3:2-Sieg von Yuki Tsutsui gegen Sophia Klee egalisierte und mit einem 3:0-Erfolg von Alexandra Kaufmann gegen Tingzhuo Li in eine Führung umwandelte. Durch einen Fünfsatzsieg von Klee/Bondareva gegen Kaufmann/Kirner war alles wieder offen und Klee mit einem klaren Sieg gegen Kirner und Bondareva gegen Kaufmann (11:9 im Entscheidungssatz) behielten die Nerven. Am Ende stand die vielumjubelte Titelverteidigung der Mädchen.
In Kellinghusen trafen die Jungen in der Gruppe A1 auf Baden-Württemberg, den WTTV und den R.TTV.R. Einen lockeren Aufgalopp gab es für Kirill Fadeev, Joshua Malte Klute, Adam Janicki und Denis Llorca im Aufeinandertreffen gegen den R.TTV.R. Mir 4:0 Punkten und 12:1 Sätzen kamen in dieser Begegnung nie Zweifel auf. Das lief im zweiten Spiel anderes, denn auf Augenhöhe begegnete die Mannschaft um Trainer Qing Yu Meng dem TTBW. Nach einem 1:3-Rückstand kämpfte sich das Quartett auf 3:3 heran, Denis Llorca verlor dann aber die entscheidende Partie mit 1:3. Die letzte Begegnung der Vorrunde gegen den WTTV musste somit die Entscheidung bringen und auch diese Begegnung ging über die volle Distanz. Nach einer 3:1-Führung kämpfte sich diesmal der Gegner zurück in das Match, mit dem besseren Ende für die HTTV-Jungs. Joshua Malte Klute setzte sich in Spiel sieben im Entscheidungssatz mit 15:13 durch. Da sich der TTBW im letzten Vorrundenspiel keine Blöße gab, stand am Ende Platz zwei, was zum Viertelfinalduell mit Berlin führte, die sich über die Zwischenrunde qualifizierten.
Dieser Auftritt wurde mit 4:1 souverän gemeistert, Kirill Fadeev steuerte zwei Siege bei, Adam Janicki und Joshua Malte Klute je einen, beim Gegenpunkt im Doppel, in dem Llorca/Klute eine Fünfsatzniederlage kassierten. Im Halbfinale wartete die Mannschaft aus Niedersachsen, die sich verlustpunktfrei durch Vorrunde spielte und auch im Viertelfinale souverän auftrat. Angeführt von Kirill Fadeev mit zwei 3:0-Erfolgen gegen Heye Koepke und Dominik Jonak sowie Adam Janicki beim 3:1-Sieg gegen Leon Hintze standen die Zeichen auf Sieg, welcher durch das Doppel Fadeev/Janicki unter Dach und Fach gebracht wurde. Im Endspiel kam es zum erneuten Aufeinandertreffen mit dem Team BaWü. Und das wurde ein echter Krimi. Wie schon im ersten Spiel brachte Fadeev die hessischen Farben in Führung und wieder konterte das Team Baden-Württemberg in Person von Hennig (3:1 gegen Klute) und Löffler (3:0 gegen Janicki). Die Vorendscheidung brachte das Doppel, auch hier hatte TTBW das bessere Ende. Fadeev/Janicki unterlagen dem Duo Hennig/Löffler 11:9 im entscheidenden fünften Satz. Jetzt halfen nur noch Siege und Fadeev und Janicki drehte auf, gewannen beide ihre Einzel und nun war es an Joshua Malte Klute, jedoch war Jeromy Löffler an diesem Tag zu stark, er behielt mit 3:1 die Oberhand. Eine unglücklich, aber dennoch tolle Silbermedaille.
Zeitglich zu den Jugendkonkurrenzen traten die Schülerinnen und Schüler in Koblenz an. Bei den Schülerinnen wurden Laura Kaim, Vicky Jöckel, Sarah Rau und Brenda Rühmkorff aufgeboten. Die Auslosung ergab ein Kräftemessen mit den Teams Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg. Gegen Brandenburg und Schleswig Holstein gab es jeweils ein deutliches 4:0, so dass der Einzug in die Finalrunde schon vor dem abschließenden dritten Spiel gegen Niedersachsen feststand. Diese Partie ging mit 3:4 verloren, was am Gruppensieg nichts änderte, da der Gegner in der Vorrunde gegen Schleswig-Holstein verloren hatte. Dies führte zum Aufeinandertreffen mit Sachsen. Siege von Laura Kaim und Sarah Rau brachten die nötige Ruhe. Zwar unterlag Vicky Jöckel im dritten Einzel deutlich, doch das Doppel Kaim/Rau sowie Laura Kaim im Einzel bedeuteten einen verdienten 4:1-Erfolg und den Einzug ins Halbfinale. Dort wartete der WTTV. Brenda Rühmkorff erwischte keinen guten Start, sie unterlag Charlotte Schönau mit 0:3. Davon unbeeindruckt zeigte sich die amtierende TOP48-Siegerin Laura Kaim. Sie ließ Melinda Maiwald beim 3:0 keine Chance. Ebenso souverän gewann Sarah Rau gegen Hannah Pollmeier. Wichtig der Sieg des Doppels Rau/Kaim, der die hessischen Farben mit 3:1 in Front brachte. In einem Spiel auf Messers Schneide, drei Sätze endeten in der Verlängerung, sicherte Laura Kaim beim 3:2-Sieg gegen Charlotte Schönau den Finaleinzug. Gegner war das Topgesetzte Team aus BaWü, das sich an diesem Tag als eine Nummer zu groß erwies. Brenda Rühmkorff unterlag der Spitzenspielerin Annett Kaufmann, und Laura Kaim verpasste den Ausgleich durch ein 10:12 im Entscheidungssatz. Eine Vorentscheidung, denn auch Sarah Rau verlor ebenso wie das Doppel Jöckel/Rühmkorff mit 0:3. Letztendlich eine deutliche Niederlage, die aber die tolle Leistung mit Platz zwei am Schluss nicht schmälert.
Die Schüler mit Tayler Fox, Liam Rauck, Leon Graf (SC Niestetal) und Nils Rau wurden in die schwächere Gruppe B1 gelost, was dazu führte, dass als Gruppensieger der Gang in die Zwischenrunde nötig ist. Aber der Reihe nach. Als Gegner wurden Hamburg, Sachsen-Anhalt und der Fachverband Tischtennis Bremen ausgelost. Letzterer war der erste Gegner und hier musste sich die Auswahl von Trainer Oliver Weber und Monika Pietkiewicz gleich mächtig strecken. Nach sicherer 2:0-Führung geriet das Quartett ins Hintertreffen, zog den Kopf dann aber noch aus der Schlinge. Zwei deutliche Erfolge zum Abschluss sicherten den 4:3-Sieg. Ein frühzeitiges Hallo-Wach-Erlebnis, denn in Spiel zwei gab es gegen Sachsen-Anhalt ein klares 4:0 und auch im letzten Gruppenspiel wurde Hamburg besiegt. An Ende hieß es 4:2 und mit drei Siegen und 12:5 Spielen der doch sichere Gruppensieg. Die Erst- und Zweitplatzierten müssen sich nun mit den Dritt- und Viertplatzierten der A-Gruppen messen. Gegner in der Zwischenrunde das Team aus Sachsen, dass mit drei Niederlagen den letzten Platz in der Gruppe A2 belegte. Dass dies keine Aussagekraft hatte zeigte sich früh in der Partie. Niels Rau verlor gleich zum Auftakt gegen den gegnerische Topspieler Karl Zimmermann und die Niederlage von Tayler Fox, brachte das Team mit 0:2 in Hintertreffen. Zwar stellte Leon Graf den Anschluss her, doch das reichte nicht, Graf/Rauck und Tayler Fox konnten die Niederlage nicht verhindern. Somit blieb nur der Gang in die Trostrunde. Hier wurde erst die Pfalz mit 4:0 aus dem Weg geräumt und auch das Team aus Brandenburg hatte beim 4:1 wenig entgegenzusetzen. Im Finale der Trostrunde, und somit dem Spiel um Platz neun, ging es gegen Schleswig-Holstein, die es ebenfalls als Sieger der zweiten B-Gruppe nur in die Trostrunde schafften. Es entwickelte sich eine spannende Begegnung. Das Team-Hessen kassierte gleich zwei Fünfsatzniederlagen, doch aufgeben zählte nicht. Zwei 3:0-Erfolge durch Rauck und Fox/Rauck brachten den Ausgleich, den Fox und nochmals Rauck veredelten. Am Ende Rang neun, trotz nur einer Niederlage. Ein guter Auftritt, der nicht mit einer besseren Platzierung belohnt wurde.
Ergebnisspiegel:
1. Baden-Württemberg (2x Gold, 1x Silber 1x Siebter) 91 Punkte
2. Hessen (1x Gold, 2x Silber, 1x Neunter) 87 Punkte
3. Niedersachsen (1x Gold, 1x Bronze, 1x Vierter, 1x Achter) 85 Punkte
4. WTTV (1x Bronze, 2x Vierter, 1x Fünfter) 84 Punkte
Alle Ergebnisse unter MKTT Online: www.tischtennis.de/mkttonline.html