Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Das gilt im Tischtennis besonders für die Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren vom 1. bis 3. März in der Rittal-Arena in Wetzlar. Im Einkaufszentrum Forum, das unmittelbar an die Rittal-Arena angrenzt, hatte der HTTV zu einen Aktionstag eingeladen. Höhepunkt dabei waren der Besuch der amtierenden Europameisterin im Doppel Nina Mittelham und von Bundestrainer Jörg Roßkopf. Auch sonst hatte sich das Team um HTTV-Vizepräsident Öffentlichkeitsarbeit Dennis Erbe einiges einfallen lassen.
Der Vormittag wurde gestaltet vom Junior Team des Verbandes. Céline Kreiling (TTC Wismar) sowie Sven und Jannick Book standen den Besucher mit Rat und Tat zur Seite. Besonders der Tischtennisroboter hatte es Groß und Klein angetan. Das Trio leistete hier wichtige Hilfestellung. Hinweise gab zudem das Juniorteam den „alten Hasen“ und Neulingen, die sich an den beiden Tischen sowie an dem Mini sich probierten.
Als dann Nina Mittelham und Jörg Roßkopf an den Tisch gingen, gab es einige Leckerbissen zu sehen. Bei Ballonabwehr stand Jörg Roßkopf sogar teilweise zwischen den Tischen im nahe gelegenen Bistro und brachte die Bälle zurück.
Nicht nehmen ließ es sich Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner, einmal gegen die Asse zu spielen. Dabei ließ er durchaus beachtliches Können aufblitzen. Hilfestellung bekam er von Jörg Roßkopf, der ihm einen übergroßen Schläger gab, um besser mitzuhalten.
Auch die Besucher hatten Gelegenheit gegen die beiden Top-Athleten anzutreten. Es ging darum, einen von drei Aufschlägen zu bekommen. Diejenigen, die dies schafften, erhielten jeweils zwei Eintrittskarten für die „Deutschen“. Über die Tickets durften sich am Ende Anette Hofmann (Driedorf) und Kerim Zanbakoglu (Solms) freuen.
Nach dem sportlichen Auftritt fühlte Alexander Mehl (Solms) der Prominenz auf den Zahn. Ob Nina Mittelham sich an Wetzlar erinnern kann, bestätigte die zum engen Favoritenkreis bei den „Deutschen“ gehörende Spielerinnen: „2014 habe ich meine erste Medaille im Bereich der Damen gewonnen. Damals bin ich in Wetzlar Dritte geworden. Somit scheint dieser Ort für mich ein gutes Pflaster zu sein. In einer so vollen Halle zu spielen, ist immer ein angenehmes Gefühl.“
Ob die nationalen Meisterschaften auch für die zu den Besten in der Welt gehörenden Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov interessant sind, bestätigte Jörg Roßkopf: „Es ist das wichtigste Turnier in Deutschland. Für die Spieler ist es gleichzeitig die Qualifikation zur Weltmeisterschaft, wobei die Nummer eins und zwei mit Sicherheit danach international dabei sind.“
„Wetzlar ist die Sportstadt in Mittelhessen. Es ist toll, wenn die Akteure der zweitbesten Nation der Welt, hinter China, ihre nationalen Meisterschaften bei uns austragen“, freute sich Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner.
Einen Wermutstropfen gab es für Nina Mittelham. Sie hatte ihren Schläger am Tisch gelassen. Er wurde daraufhin von Besuchern benutzt. Als die Spielerin vom TTC Berlin Eastside ihren Schläger zurückbekam, war der Vorhandbelag beschädigt. Allerdings war auch hier schnell Abhilfe geschaffen. In einem Sportgeschäft in Wieseck wurde umgehend der gleiche Belag auf den Schläger geklebt. So hatte sie keine Probleme im Bundesligaspiel von Berlin gegen Anröchte ihr Einzel und Doppel zu gewinnen.
Der Nachmittag war wieder offen für freies Spielen. Ein großes Aufgebot der SG 66 Hohenroth war zur Unterstützung der Besucher dabei. So war auch einer der jüngsten Besucher, der Dillenburger Felix Apel hier mit seiner Oma Inge Schäfer, mit Begeisterung bei der Sache.