Nach einer Pause von zehn Jahren wurden am 17. Dezember in Heuchelheim wieder die Landesmeisterschaften des im Tischtennis ses Hessischer Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband (HBRS) ausgetragen. Landestrainer Fabian Lenke und Fachwart Udo Winkler waren schon im Vorfeld von den Anmeldezahlen begeistert: Bei dem Neustart der Landesmeisterschaften spielten insgesamt 53 Akteure aus neun Vereinen um die Medaillen und Pokale im Einzel und Doppel. Damit wurden z.B. die Teilnehmerzahlen von der deutschen Jugend Meisterschaft getoppt.
Aber auch qualitativ hatte das Turnier ein hohes Niveau – das lag nicht nur an der Teilnahme der vier Jugend-Nationalspieler Benedikt Müller (Amicitia Viernheim), Marlene Reeg, Yannik Rüddenklau (beide TTG Büßfeld) und Max Zuber (RSC Frankfurt). Manche Zuschauer staunten nicht schlecht, welche sportlichen Leistungen trotz Handicap in der Halle zu sehen waren. Zudem nahmen an dem Turnier sämtliche Wettkampfklassen des Behindertensports teil: Die „Rollis“ der WK 1-5, die Steher der WK 6-10, sowie die WK 11 (ID) und WK AB (allgemeine Behinderung).
Die deutschen Meisterschaften werden zurzeit noch in drei verschiedenen Turnieren ausgetragen. Umso schöner war es deshalb, dass alle Aktiven (genau wie bei den Lehrgängen und der Nationalmannschaft) zusammen kamen und gemeinsam ihre Sieger in den einzelnen Klassen ausspielten.
Das Turnier fand an der gleichen Stelle der deutschen Meisterschaften der Steher im April in Heuchelheim statt und wurde wieder tatkräftig von der Tischtennis-Abteilung des TSF Heuchelheim unterstützt. Dabei wurde auf das neue Material im Landesstützpunkt Heuchelheim zurückgegriffen.
Unter der Turnierleitung von Peter Heimscheid, Jonathan Kollmar, Fabian Lenke und Udo Winkler fand ein reibungsloser Ablauf statt und nicht nur die zwölf Erststarter waren von dem Flair begeistert. Nicht nur die beiden 11-jährigen Frieda Dietz und Justin Werning bekamen von der tollen Atmosphäre große Augen. Den Abschluss des Turniertages bildete ein gemeinsames Essen aller Beteiligten, wo noch so manche Ballwechsel analysiert wurden.
Aus sportlicher Sicht dominierte die TTG Büßfeld, die in neun von zehn Wettbewerben die neuen Landesmeister stellte. Einzige Ausnahme war Max Zuber vom RSC Frankfurt, der den Einzel-Wettbewerb der WK 1-5 gewann.
Bei den Herren WK 9-AB gab es im 12er Feld den Favoritensieg von Yannik Rüddenklau. In der Herrenklasse WK 8 gewann Klubkamerad Mateusz Krok im Endspiel gegen Nachwuchsspieler Benjamin Sander. Ebenso siegte bei den Herren WK 6-7 Jörg Schneider. Den Jeder-gegen-Jeden-Vergleich der Damen WK 6-11 entschied Marlene Reeg (TTG Büßfeld) zu ihren Gunsten, Teamkollegin Christel Locher ließ sich bei den Damen WK 6/7-AB in einem bärenstarken Feld den Sieg nicht nehmen.
Das Büßfelder Duo Neumann/Locher hatte dann auch im Damen-Doppel das bessere Ende für sich. Die Büßfeld-Heuchelheimer Kombination Jörg Schneider/Elias Monden war im Herrendoppel WK 6-8 nicht zu bezwingen, im Herrendoppel WK 9-11 gewann die Büßfelder Kombination Winkler/Freiling. Im Doppel der Rollis ging der Dreiervergleich an Zuber/Miss (RSC Frankfurt/TTG Büßfeld).
Von den gastgebenden TSF Heuchelheim schafften es Uwe Weber und Michel Seibert bis ins Halbfinale der Herren WK 9-AB einzuziehen, was ihnen jeweils die Bronzemedaille einbrachte.
Fabian Lenke