Für den Bereich der Regional- und Oberligen besteht weiterhin lediglich eine 'Plastikball-Empfehlung', während den Mitgliedsverbänden des DTTB freigestellt ist, ob sie eine solche Empfehlung aussprechen. Einiges könnte sich ab der Saison 2017/2018 durch einen Dringlichkeitsantrag an den DTTB-Bundestag ändern.
Ist die derzeit laufende Saison die letzte, in der in den deutschen 'Amateurligen' der Zelluloidball zum Einsatz kommt? Geht es nach einem Dringlichkeitsantrag des DTTB-Präsidiums, der an den DTTB-Bundestag (19./20. November in Frankfurt) gestellt wurde, wird das so sein. In der neuen Fassung der (dann bundesweit einheitlichen) Wettspielordnung, die beim Bundestag in knapp eineinhalb Wochen voraussichtlich verabschiedet wird, sollen demnach Passagen geändert werden, die den Plastikball betreffen. So könnte laut neuer Wettspielordnung unter dem Punkt "7 Materialien" gelten: "Bei offiziellen Veranstaltungen gemäß WO A 11 dürfen ausschließlich zelluloidfreie Bälle eingesetzt werden“. Der Punkt WO A 11 umfasst aktuell sämtliche offizielle Veranstaltungen von weiterführenden Veranstaltungen mit Individualwettbewerben über solche für Vereinsmannschaften bis hin zu nicht weiterführenden Veranstaltungen wie z.B. Einladungsturnieren. Im für den Mannschaftsspielbetrieb wichtigen Abschnitt "Bei allen Mannschaftskämpfen gemäß WO A 11.2 müssen die Tische/Netzgarnituren und Bälle von jeweils gleicher Farbe, Marke (Fabrikat) und Beschaffenheit..." würde darüber hinaus der dann folgende Zusatz in Klammern "z.B. Bälle aus Zelluloid oder Plastik" gestrichen werden.
In der Begründung für die Dringlichkeit des Antrags wird ein Treffen mit Vertretern der Tischtennis-Industrie anlässlich des World Cups Anfang Oktober genannt. Hier sollen die Firmen deutlich gemacht haben, „dass sie aufgrund der Produktionslage nicht sicher sind, den deutschen Tischtennis-Markt längerfristig mit ausreichend Zelluloid-Bällen versorgen zu können, da die Hersteller sich mehr und mehr auf die Produktion von Plastikbällen konzentrierten“. Um den Dringlichkeitsantrag beim DTTB-Bundestag zur Abstimmung zu bringen, müssen laut DTTB-Satzung "zwei Drittel der anwesenden Stimmen die Dringlichkeit bejahen". Würde dann über den Dringlichkeitsantrag abgestimmt, wäre eine "einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen sowie die Zustimmung von mindestens 40 % der abstimmenden Mitgliedsverbände" erforderlich, d.h. mindestens acht der 20 Landesverbände müssten sich in jedem Fall für den Inhalt des Antrags aussprechen. Inkrafttreten würden die Änderungen am 1. Juli 2017.
Weg hin zu einheitlichem Ball-Material
Im Dringlichkeitsantrag werden Punkte genannt, die für den ausschließlichen Einsatz des Plastikballs ab der Saison 2017/2018 sprechen. So sei die Produktion von Plastikbällen deutlich umweltverträglicher, die Verfügbarkeit von Plastikbällen spürbar gestiegen, der Einsatz im kompletten deutschen Spielbetrieb aus Sicht der Firmen kein Problem. „Die Qualität und Haltbarkeit haben sich deutlich verbessert“, heißt es im Dringlichkeitsantrag. Aktuell kämen Bälle aus neuem Plastik-Material auf den Markt, deren Qualität nochmals verbessert sei. „Die Preise für Plastikbälle sind gefallen“, heißt es weiter. Die Nachfrage an der Basis nehme deutlich zu, was dazu führe, dass inzwischen in den unteren Klassen mal mit Plastik-, mal mit Zelluloidbällen gespielt werde. Infolgedessen sei es im Training auch manchmal schwierig zu entscheiden, welcher Ball genommen werde. Die Rufe der Basis nach „nur noch einem Ball-Material“ würden dementsprechend größer. Auf ITTF und ETTU-Ebene und im nationalen Spielbetrieb in vielen Ländern seien ausschließlich Plastikbälle zugelassen und bei Beschluss Ende November bleibe bis zum 1. Juli 2017 genügend Umstellungszeit.
Quelle: myTischtennis