Nicht schlecht vertreten war der Hessische Tischtennisverband bei den Jugendeuropameisterschaften in Zagreb. Nominiert vom deutschen Tischtennisbund wurden bei den Mädchen Janina Kämmerer (TSV Langstadt), bei den Schülerinnen Sophia Klee (SC Niestetal) und bei den Jungen Jannik Xu, der in der kommenden Saison für den TTC Seligenstadt spielt.
Das erhoffte Edelmetall im Teamwettbewerb wurde von den Deutschen jedoch leider verpasst. Dadurch ist auch keine Mannschaft bei den Jugendweltmeisterschaften in Kapstadt dabei.
Die Enttäuschung stand Bundestrainerin Dana Weber und ihren fünf Spielerinnen ins Gesicht geschrieben. Das Quartett gewann sechs der sieben Spiele und findet sich in der Endabrechnung trotzdem „nur“ auf dem neunten Rang wieder. Mit dem erhofften Medaillengewinn sowie der WM-Qualifikation wurde es deshalb nichts. „Natürlich sind wir enttäuscht“, sagte Weber nach dem 3:0-Erfolg im letzten Platzierungsspiel gegen Polen. „Die Position spiegelt nicht unsere gezeigten Leistungen wieder. Ich kann den Spielerinnen keinen Vorwurf machen. Sie haben alles gegeben.“
Zweimal wurde Janina Kämmerer eingesetzt und blieb ohne Niederlage. Beim 3:1 gegen Belgien war sie es, der durch das 7:11, 3:11, 11:9, 11:9 und 11:4 gegen Natacha Koszulap das vorentscheidende 2:1 glückte. Auch bei 3:0 gegen England überzeugte sie, als sie gegen Kate Cheer 11:6, 11:8 und 11:4 gewann.
Dass die Jungen aus Deutschland und Frankreich in der Team-Konkurrenz aufeinander treffen, kommt beinahe jedes Jahr vor. In der kroatischen Hauptstadt traten beide Mannschaften wieder gegeneinander an – allerdings im Spiel um Platz fünf und damit in der alles entscheidenden Begegnung um die Startberechtigung bei der diesjährigen Jugend-WM.
Gegen die an Position eins gesetzten Franzosen, im Viertelfinale überraschend gegen Tschechien unterlegen, konnte das DTTB-Quintett jedoch nicht für eine Überraschung sorgen. Kurz und knapp fasste Hippler den Team-Wettbewerb sowie den erreichten sechsten Platz zusammen: „Keine Medaille, keine WM: Ein bescheidenes Ergebnis!“
Großen Anteil am sechsten Platz hatte Jannik Xu, der in sechs der sieben Spiele eingesetzt wurde. Fünfmal schaffte er es, als Gewinner den Tisch zu verlassen. Nervenstärke bewies er gegen den Spanier Carlos Vedriel, als er nach 1:2-Sätzen noch 11:8 und 11:5 gewann und damit zum Einzug in das Spiel um Platz fünf beitrug. Gegen Italien, als Deutschland 1:3 unterlag, war er es, der durch das 11:7, 10:12, 11:5, 9:11 und 11:9 zum 1:2 die Mannschaft im Spiel hielt. In den Begegnungen davor hatte der Seligenstädter gegen den Serben Pero Tepic 3:0, gegen den Ungarn
Gergo Timafalvi im entscheidenden Satz 11:9 und gegen den Weißrussen Valentin Henin mit 3:0 Erfolge gefeiert. Die einzige Niederlage kassierte er im Spiel gegen Frankreich, als er Alexandre Cassin den Vortritt lassen musste.
„Bis zum Viertelfinale haben wir unfassbar gut gespielt“, resümierte Lara Broich, Bundestrainerin der Schülerinnen, nach der Team-Konkurrenz. Doch im Anschluss an die 0:3-Niederlage gegen Polen in der Runde der letzten acht Teams konnte das DTTB-Quartett nicht mehr an die zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen. Die Folge: Nach der 2:3-Niederlage gegen England zum Abschluss der Platzierungsrunde kam ein 2:3 gegen die Ukraine. In der Vorrunde hatten sich die Broich-Schützlinge noch mit 3:2 durchgesetzt. In der Endabrechnung sprang für die an Position neun gesetzte Auswahl der achte Rang heraus.
Sophia Klee zeigte sich nach der siebten Begegnung in der kroatischen Hauptstadt, als es zum Abschluss eine Niederlage gab, enttäuscht. „Wir haben gut gekämpft. Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat.“
Sophia Klee, die zu den Jüngsten im Turnier gehörte, erreichte eine Bilanz, die sich durchaus sehen lassen kann. Besonders im Doppel mit Laura Tiefenbrunner (SV DJK Kolbermoor) gelangen ihr ein überzeugendes 3:1. Auch das 3:6 im Einzel war eine ansprechende Leistung.
Lediglich bei ihrem ersten Auftritt kassierten Klee/Tiefenbrunner eine Niederlage, als sie den Ukrainerinnen Veronika Perebeynos/Oleksandra Tsiupko zum Sieg gratulieren mussten. Danach setzten sie sich gegen die Italienerinnen Jamila Laurenti/Valentina Roncallo sowie die Engländerinnen Denise Payet/Charlotte Bardsley durch. Im Anschluss kam es zum erneuten Duell gegen Dymytrenko/Perebeynos, das die beiden Deutschen 3:1 gewannen.
Im Eröffnungsspiel gegen Russland war es Sophia Klee, die gegen Kristina Kazantseva durch ein 3:0 (11:10, 11:7 und 11:10) den Ehrenpunkt erkämpfte. Sieg und Niederlage gab es im zweiten Spiel gegen die Ukraine. Nach dem 1:3 gegen Veronika Perebeynos war es die Niestetalerin, die gegen Anastasiia Dymytrenko 11:6, 11:6 und 11:8 gewann und damit den Siegpunkt zum 3:2 erspielte.
Gegen Italien (3:1) feierte Sophia nach der Niederlage gegen Jamila Laurenti im Duell gegen Elisa Armanini den letzen Erfolg im Teamwettbewerb. In den Begegnungen gegen die Ukraine, als sie auf Anastasiia Dymytrenko und Veronika Perebeynos traf sowie gegen Polen im Match gegen Anna Wegrzyn, ging sie leer aus.