Wieder einmal erwies sich die Frankfurter Fraport Arena als optimaler Austragungsort. 2800 Zuschauer sorgten für einen würdigen Ramen. Ein leichtes Plus war bei den Fans aufseiten der Düsseldorfer, da Timo Boll, der Spitzenspieler der Rheinländer, aus Höchst im Odenwald stammt und ein waschechter Hesse ist. Auf der Bank als Trainer der beiden Teams ebenfalls keine in Hessen unbekannten. Danny Heister (Düsseldorf) und Slobodan Grujic (Saarbrücken) spielten gemeinsam bei Ex-Champions-League Sieger TTV Gönnern und gingen einige Male gemeinsam im Doppel an den Tisch.
Für das Finale hatten sich die lange in der Bundesliga dominierenden Spieler des 1.FC Saarbrücken TT und der am letzten Spieltag der Eliteliga gerade noch unter die besten Vier gekletterte Titelverteidiger, Borussia Düsseldorf qualifiziert. Im Jubiläumsjahr „50 Jahre Bundesliga“ ging der Rekordmeister nicht unbedingt als Favorit in die Begegnung. So sah es auch Timo Boll: „Es wird schwer. Vorjahresfinalist Fulda ist für uns besser auszurechnen. Ich hoffe, dass wir am Ende gewonnen haben.“
Hessen vorn, hieß es wie in jedem Jahr bei den Schiedsrichtern. Oberschiedsrichter Michael Zwipp hatte mit den Teams keine Probleme. Unauffällig und souverän wurden die Begegnungen am Tisch von Gudrun Wenzel, Hartmut Eßl und Klemens Rang begleitet.
Eine wichtige Aufgabe hatte im Vorfeld Markus Michalek zu erfüllen. Ihm unterlag die Kontrolle der Schläger (Raket Control) und erst, wenn sein ok vorlag, durften die Akteure zum Match antreten. Aber auch in diesem Bereich gab es keine Probleme.
Im Finale dabei auch zwei weitere Hessen. Als Hallensprecher fungierte zusammen mit Norbert König der Solmser Bezirksligaspieler Alexander Mehl. Die ehrenvolle Aufgabe vor dem ersten Ballwechsel die Nationalhymne zu singen übernahm seine Ehefrau Myriam. Als gebürtige Saarländerin bedauerte sie am Ende die Niederlage der Saarbrücker.
Zum Spieler des Tages wurde Timo Boll. Er bestätigte einmal mehr seine Ausnahmestellung im Bereich der Bundesliga. Zwar vergab er im ersten Spiel bei einer 2:0-Satzführung zwei Matchbälle, doch ließ er es sich nicht nehmen das 1:0 herzustellen.
Nach dem zwischenzeitlichen Gleichstand , den Tiago Apolonia gegen den bärenstarken Abwehrspieler Panagiotis Gionis erreichte, sorgte Sharath Kamal Achanta mit seinem Erfolg gegen Adrien Mattenet für die Vorentscheidung.
Anlaufschwierigkeiten hatte Timo Boll im Spitzenspiel gegen Tiago Apolonia, aber besonders im dritten Durchgang demonstrierte er sein großes Können und machte den Erfolg perfekt.
Eine besondere Ehrung gab es für die Tischtennis Abteilung der Frankfurter Eintracht. Die Gruppe hatte 50 Karten geordert und gewann damit die Vereinswertung für die meisten Tickets. Etwas Besonderes auch das Ständchen für Bundestrainer Jörg Roßkopf, der am Tag des Finales Geburtstag hatte und von den Zuschauern ein Ständchen dargeboten bekam. Lob für den Austragungsort Frankfurt kam von TTBL-Geschäftsführer Nico Stehle: „Frankfurt ist ein optimaler Austragungsort und es ist geplant auch in den kommenden Jahren den Deutschen Meister in der Mainmetropole auszuspielen.“
Das Finale im Stenogramm
Borussia Düsseldorf - 1. FC Saarbrücken TT 3:1
Timo Boll - Bojan Tokic 3:1 (11:3, 11:6, 12:14, 12:10)
Panagiotis Gionis - Tiago Apolonia 0:3 (10:12, 10:12, 7:11)
Sharath Kamal Achanta - Adrien Mattenet 3:1 (11:8, 8:11, 11:7, 16:14)
Timo Boll - Tiago Apolonia 3:1 (6:11, 11:8, 11:2, 11:8)
Rolf Schäfer