Matchwinner war einmal mehr der für Düsseldorf spielende Odenwälder Timo Boll, der zwei Punkte durch Siege gegen Fuldas Abwehrass Wang Xi holte und in der entscheidenden Begegnung nach 0:2 Christian Süß 3:2 bezwang und den Siegpunkt erzielte. Den vorentscheidenden Zähler zum Erfolg sicherte Panagiotis Gionis, der sich in vier Sätzen gegen Ruwen Filus durchsetzte.
Der deutsche Rekordmeister Borussia Düsseldorf ist dem Triple-Gewinn einen weiteren Schritt näher gekommen. Nach dem Pokal-Gewinn im Dezember des vergangenen Jahres verteidigte das Team den nationalen Titel erfolgreich. Am kommenden Freitag (29. Mai) wollen die Borussen in Orenburg auch die Champions-League gewinnen.
Für den Fuldaer Christian Süß, der mit dem 1:0 für den Ehrenpunkt der Osthessen sorgte, war der letzte Auftritt in der Bundesliga. „Christian zeigte eine überragende Leistung und hat sich ganz toll verabschiedet“, sparte Timo Boll nicht mit Lob in Richtung seines langjährigen Teamkollegen, mit dem er an gleicher Stelle vor knapp zwölf Monaten noch zusammen feiern durfte.
RhönSprudel-Trainer Qing Yu Meng entschloss sich dazu, Christian Süß auf die Position eins zu stellen. Diese Überlegung löste beim Spieler selbst zunächst keinen Freudensprung aus. „Ganz so lieb war mir die Aufstellung nicht“, gestand Süß und verriet im gleichen Atemzug: „Ich habe eine Woche gut trainiert und versucht, alle Kräfte zu mobilisieren.“ Mit Erfolg, denn Christian Süß brannte gegen Patrick Franziska ein wahres Feuerwerk ab und stand auch gegen Timo Boll kurz vor einer Überraschung. „Am Ende konnte Christian das Niveau nicht ganz halten“, analysierte der Spitzenspieler aus Düsseldorf.
Ein positives Fazit der Veranstaltung zog Nico Stehle, Geschäftsführer der Tischtennis Bundesliga (TTBL). „Beide Mannschaften zeigten eine hochklassige Partie. Die Zuschauer haben für eine tolle Stimmung gesorgt und das Spiel zu einem super Event gemacht. Ich bin mit der Veranstaltung sehr zufrieden.“ Allerdings werde Christian Süß der TTBL aufgrund seines Karriereendes „sehr fehlen“. Stehle plant weiter das Finale in Frankfurt auszutragen: „Entscheidend wird der Termin und die Hallenkapazität sein.“
Zu den Gewinnern gehörte Hessen mit Gastgeber Frankfurt. Zuschauer, Verantwortliche und Spieler fühlten sich in der Fraport-Arena pudelwohl. Etwas Besonderes hatten sich die Verantwortlichen bei der Eröffnung einfallen lassen. Die Nationalhymne wurde von der 13-jährigen Renée-Marie (Viertelfinalistin beim diesjährigen „The Voice Kids“-Contest) gesungen, die auch in der Halbzeitpause eine Gesangskostprobe abgab.
Stimmungsvoll die Verabschiedung von Christian Süß. Auf den Videoleinwänden wünschten Mannschaftskameraden und ehemalige Wegefährten zum Abschied alles Gute. Besonders eindrucksvoll die Rede von Timo Boll, der an die gemeinsamen Jahre im Verein und der Nationalmannschaft erinnerte. Ein absoluter Höhepunkt war hier der Gewinn der Vizeweltmeisterschaft des Duos.
Keine Langeweile gab es in der Pause beim Stande von 1:1. Gekürt wurde der Ticketchampion. Die SG Sossenheim mit dem Ressortleiter Lehrwesen des Hessischen Tischtennis Verbandes Markus Reiter hatten 113 Karten bestellt und verwiesen Vorjahrssieger Eintracht Frankfurt (85 Tickets) auf Platz zwei. Die Sossenheimer gewannen ein Training mit Bundestrainer Jörg Roßkopf, während die Eintracht nun im Besitz eines Mini-Tischtennis-Tisches mit den Unterschriften der Finalspieler ist.
Torwandschießen einmal anders, dies wurde von Lotto Hessen veranstaltet. Vor dem Spiel hatten alle Gelegenheit bei einem Aufschalag dreimal unten und dreimal oben den Ball in die dafür vorgesehenen Löcher zu versenken. Herausragend Sebastian Nieber (Düsseldorf). Im Vorfeld erreichte er zweimal sechs Treffer. Unbeeindruckt ging er gegen Bundestrainer Jörg Roßkopf in der Halbzeit an den Tisch. Erneut gelangen ihm sechs Treffer zu erzielen und da hatte Roßkopf nichts entgegen zu setzen.
Dabei auch die Teilnehmer der Tags zuvor durchgeführten Frankfurter Stadtmeisterschaften. Unter der Regie des Leiters der Stadtmeisterschaften Wieland Speer wurde eine Spende zugunsten der Organistion „Sportler für Organspenden e.V.“ an Jörg Roßkopf übergeben, der diese dem guten Zweck zuführt.
Scheinbar gibt es noch immer Probleme mit dem Plastikball. Im ersten Spiel bei 1:0 im ersten Satz zerbrach der Ball bei einem Schmetterball von Patrick Franziska in zwei Hälften. Die Trainer Qing Yu Meng und Danny Heister hatten sich bereits im Vorfeld darauf geeinigt, dass es in einem solchen Fall eine Wiederholung gibt. Danach gab es keine Proble mehr, denn nur noch einmal musste ein defekter Ball ausgetauscht werden.
TTBL-Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Herren im Stenogramm
TTC RhönSprudel – Borussia Düsseldorf 1:3
Christian Süß – Patrick Franziska (11:04, 11:08, 11:07) 3:0 - 1:0
Wang Xi - Timo Boll (05:11, 09:11, 04:11) 0:3 - 1:1
Ruwen Filus - Panagiotis Gionis (12:10, 06:11, 05:11, 06:11) 1:3 – 1:2
Christian Süß – Timo Boll (12:10, 11:09, 02:11, 07:11, 05:11) 2:3 – 1:3