Die insgesamt 48 besten Jugendlichen (U18) und Schüler (U15) Deutschlands spielten am Wochenende beim TTC Ober-Erlenbach/Hochtaunuskreis die Top12-Bundesendranglisten aus. Gespielt wurde an den beiden Turniertagen (Samstag und Sonntag) in allen vier Konkurrenzen in jeweils elf Runden im System Jeder gegen Jeden. Die Veranstaltung litt im Vorfeld unter zahlreichen krankheits- und verletzungsbedingten Absagen und den dadurch erforderlichen kurzfristigen Nachnominierungen.
Der Verband Baden-Württemberg stellte dabei mit insgesamt 11 Startern (Vorjahr 10) wieder das größte Kontingent, gefolgt vom WTTV mit 7 (5) sowie Bayern (5) und Hessen (9) mit jeweils sechs Teilnehmern.
Mit drei gleich drei Siegern (Dennis Klein (TTC Weinheim) bei der männlichen Jugend, Tom Eise (ESV Weil) bei den Schülern und der früher für den TTC Heppenheim spielenden und in Bensheim wohnenden Anastasia Bondareva (TB Wilferdingen) stellte Bad-Württemberg auch das erfolgreichste Aufgebot, der vierte Sieg ging an die früher für den GSV Eintracht Baunatal spielende Alena Lemmer (TuSEM Essen) und damit in den westdeutschen Verband.
Die insgesamt vier hessischen Mädchen und zwei Jungen blieben ohne Medaillen. Als beste HTTV-Starterinnen belegte bei ihrem jetzt bereits vierten Start Janina Kämmerer (TSV Langstadt) wie im Vorjahr den fünften Platz bei der weiblichen Jugend, ebenso die Nachrückerin Sarah-Carina Grede (GSV Eintracht Baunatal) bei den Schülerinnen. Wie bereits im letzten Jahr bei weitem nicht an die Leistungen der letzten Punktspiele anschließen konnte Anne Bundesmann (TSV Langstadt), die nach Rang 10 diesmal als Siebte aber noch drittbeste hessische Akteurin wurde.
Unter der liebevollen und professionellen Regie des TTC Ober-Erlenbach absolvierten die 48 besten Jugendlichen und Schüler Deutschlands zwei Tage lang ein hochklassiges Turnier. Der TTC Ober-Erlenbach durfte sich dank engagierter Arbeit im Vorfeld über eine gute Zuschauerkulisse und hohe Zugriffzahlen auf Ergebnisse, News und Live-Ticker freuen, die am Sonntag sogar kurzzeitig die Homepage des TTC OE überlasteten. Am Sonntag stattete zudem der Limburger Thomas Weikert, Präsident des Weltverbandes ITTF und des Deutschen Tischtennis-Bundes, sowie DTTB-Generalsekretär Matthias Vatheuer der Nachwuchsveranstaltung einen Besuch ab.
Sehr zufrieden war Wieland Speer, der Verantwortliche für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Gastgeber: „Der TTC ist sehr zufrieden mit dem Zuschauerinteresse. Trotz Eintrittspreise zeigte sich, dass durch Werbung im Vorfeld und gute Öffentlichkeitsarbeit auch zahlreiche TT-Fremde in der Halle waren. Besonders stolz sind wir über den Besucherrekord und die Zugriffszahlen auf unserer Homepage.“
In der Wingert-Sporthalle in Bad Homburg zeigten die Zwölf- bis Siebzehnjährigen Teilnehmer unter den Augen der DTTB-Bundestrainer Dana Weber, Klaus Schmittinger und Jörg Bitzigeio exzellenten Sport, der am Sonntag mit teilweise sehr spannenden Entscheidungen zu Ende ging.
Sportlich hatte der Ressortleiter für Jugendsport im HTTV Wolfgang Gebauer alles im Griff. Dabei schränkte Gebauer ein, dass das Abschneiden der Hessen nicht so toll war. Ein besonderer Lob ging an den TTC Ober-Erlenbach: „Der Ausrichter hat für ein optimales Turnier gesorgt. Wichtig für die daheim gebliebenen: Jede Runde stand sofort im Internet.“
Für den neuen Verbandstrainer Peter Engel war es sein erster offizieller Auftritt: „Für mich war es eine aufschlussreiche Veranstaltung, wobei es für die Teilnehmer eine Standortbestimmung war.“ Als Betreuer war er hauptsächlich für Adam Janicki zuständig: „Er hatte in jedem Spiel seine Chance. Da er zu den Jüngsten gehörte, sollte er sich noch um einiges nach vorn spielen. Diesmal war er zweitweise zu ängstlich. Gut ist sein Aufschlag, während wir am Rückschlag noch arbeiten müssen.“
„Das Gesehene müssen wir Auswerten und im Training versuchen die Fehler auszumerzen. In diesem Bereich kommt einiges an Arbeit auf uns zu“, resümierte Trainerin Elke Schall-Süß. In diese Kerbe schlug auch Trainer Horst Heckwolf: „Die Wettkämpfe sind eine Zwischenstation, wo man sehen kann was im Training zu tun ist. Auch die Spieler haben die Möglichkeit sich durch die Videos selbst zu analysieren, um es dann das nächste Mal noch besser zu machen.“
Bei den Mädchen gehörten die beiden Langstädterinnen Janina Kämmerer und Anne Bundesmann zum erweiterten Favoritenkreis. Eine Standortbestimmung war dabei das erste Spiel, als sich Janina für die Finalniederlage gegen Anne bei den Hessenmeisterschaften revanchierte. Janina meinte zu dem Erfolg: „Bei uns läuft es mal so und mal so.“ Mit dem Abschneiden war sie teilweise zufrieden: „Ich hätte noch das eine oder andere Spiel gewinnen können, allerdings habe ich auch zwei knappe Begegnungen nach Hause gebracht.“
„Schade, dass ich nicht an die Leistung von den „Hessischen“ angeknüpft habe. Ich hatte mir wohl zu viel Druck auferlegt“, stand für Anne Bundesmann fest. Eine Besonderheit: Mit einem Vorhandtopspin zum 13:11 im fünften Satz, den insgesamt letzten Schlag des DTTB Top 12, beendete sie um 13:30 Uhr am Sonntag die Veranstaltung.
Eine absolut positive Überraschung war Sarah-Carina Grede. „Da sie erst nachnominiert wurde, kann ihre Leistung nicht hoch genug eingeschätzt werden“, lobte sie Wolfgang Gebauer. „Ich war im Vorfeld krank“, schränkte Sarah-Carina ein, was wohl am Ende einen Medaillenplatz kostete.
Einiges mehr hatte der Trainerstab Yuki Tsutsui zugetraut. Es fing auch recht gut an, als sie unter anderem Sarah Carina Grede bezwang. Sie trauerte besonders den Niederlagern in den fünf letzten Spielen nach.
„Besonders in der zweiten Hälfte habe ich gut gespielt. Für mich war es gut, einmal in das Feld der Besten reinzuschnuppern. Da ich im nächsten Jahr noch dabei bin, kann ich nach vorn blicken“, meinte Adam Janicki. Dass er auf Augenhöhe mit den Besten spielte, zeigte die Begegnung gegen den späteren Sieger, als er im fünften Satz noch 3:1 vorn lag.
„Niels ist als Ersatz nachgerückt. Für ihn ging es darum Erfahrung zu sammeln. Bei einigen knappen Niederlagen hätte durchaus mal ein Erfolg herausspringen können“, stand für Trainer Xiaojun Gao fest, dass auch er nicht enttäuschte.
Ein Riesenpensum mussten die Schiedsrichter absolvieren. Der HETTV hatte jeweils 18 Unparteiische an jedem Tag an den Tischen. Zudem stellte der Verband auch den Oberschiedsrichter, Einsatzleiter und Schlägerkontrolleure.
Norbert Freudenberger
Vizepräsident Öffentlichkeitsarbeit