Unter den Trainern, die bei der Fortbildung für ihre Arbeit im Verein lernten, war nicht nur der überwiegende Teil aus heimischen Vereinen, sondern auch ein Teil der aktuellen Tischtennis-Kreisspitze (Thomas Meilinger, Christoph Kaiser, Bernd Mehl) sowie der ehemalige Sportwart Heinz Trost und Sven Hendrik Hahn (TuS Dehrn), der seine Eindrücke und Erfahrungen eindrucksvoll dokumentierte.
Für ihn war es mal eine ganz andere Fortbildung: Es ging nicht um Schlagtechniken oder Beinarbeit, sondern um das Thema „Motivation/Sensation“. Referent war Marco Fehl, der es als Trainer der „Leutzscher Füchse“ (Leipzig) geschafft hat, die Damenmannschaft von der Kreisliga in die 1. Bundesliga zu führen – und das teilweise mit den gleichen Spielerinnen. Heute führt er eine Tischtennisschule und ist Unternehmenscoach.
Fehl weiß also, wovon er spricht, wenn er Übungen empfiehlt, die „rocken“ müssen, obwohl sie eigentlich ganz langweilige Grundtechniken beinhalten. Oder wenn er rät, Ziele zu formulieren, auch wenn sie derzeit weit weg erscheinen. So sei es einer seiner Spielerinnen tatsächlich gelungen, sich bis in die Bundesliga hochzuarbeiten, indem sie ihr großes Ziel immer im Auge behalten und dafür gearbeitet habe.
Das ist ein Tipp, den jeder beherzigen kann: „Schreib’ eine Rede, die jemand über dich in 20 Jahren halten soll. Was werden dann deine Verdienste gewesen sein, was wirst du erreicht haben, was wird er über deine Persönlichkeit erzählen?“
Motivation bestehe aus zwei Antrieben, so Fehl: „Hin-Zu“ und „Weg-Von“. Den einen treibt an, dass er ein bestimmtes Ziel erreichen will, in einer Klasse spielen will, den anderen treibt erst mal nur an, dass er den Job wechseln will oder den Verein. Am besten sei eine Mischung aus beidem, erklärt der Spitzentrainer, der unterstützt wurde vom Ressortleiter Lehrwesen des Hessischen Tischtennisverbandes, Markus Reiter.
Die Teilnehmer haben viel gelernt in einer abwechslungsreichen Fortbildung über Motivation in Theorie und Praxis. Die kam auch nicht zu kurz. Weder beim praktischen Spielen mit Rundlauf und Übungen, die „rocken“, noch bei konkreten Tipps für die Motivation der Vereinsmitglieder – Jugend wie Erwachsene. So gebe es viele Möglichkeiten, das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein zu stärken. Mit Motto-T-Shirts, Grillfesten, Events, Spaßturnieren, aber auch mit dem Erstellen eines Leitbildes: „Wer wollen wir sein, was für ein Verein wollen wir sein, was wollen wir nicht?“ Motivation und Sensation hören also nicht beim Verein auf, aber sie fangen dort an: Vor allem die Trainer und aktiven Spieler können die Faszination für den Tischtennissport an Jugendliche weitergeben!