Zu den Überraschungen der Deutschen Meisterschaften gehörte das Abschneiden von Adam Janicki (1.TTV Richtsberg) zusammen mit Michael Schwarz (TTC Oberwürzbach). Sowohl der Marburger als auch der Saarländer hatten aus ihrem Landesverband keinen Doppelpartner. „Bobo Gruijc, der im Saarland als Verbandstrainer tätig ist, rief an, dass er für den Linkshänder Michael Schwarz einen Partner sucht“, berichtete Vater Andrzej Janicki. Für Adam war es kein Problem: „Wir kennen uns von einem Turnier in Niedernhausen.“ Einen weiteren Trumpf hatten die Hessen im Doppel, denn Tom Schmidt/Marvin Werner (TSV Breitenbach/TV Deieichenhain) gewannen Bronze.
Das Duo harmonierte von Spiel zu Spiel besser. So zogen sie völlig überraschend in das Halbfinale ein. HTTV Präsident Dr. Norbert Englisch, der Janicki in den Anfangsjahren betreute, erläuterte den Erfolg, der zum Einzug ins Finale sorgte: „Entscheidend war der dritte Satz, den die beiden 11:9 gewannen und danach sich in einen Spielrausch steigerten.“
Trotz der starken Leistung im Doppel war Adam Janicki nicht ganz mit seinem Abschneiden zufrieden: „Im Einzel lief es nicht so gut, da hätte ich mir eine bessere Platzierung gewünscht.“
Nach drei Jahren Zusammenarbeit war es für den Heimtrainer von Adam Janicki, den Richtsberger Asen Asenov der bisherige sportliche Höhepunkt: „Er war zwar schon einige Male Hessenmeister, aber der Finaleinzug bei den „Deutschen“ ist schon was Besonderes.“ Sein Lob ging auch an die Betreuung im Internat, wo der Richtsberger von Montag bis Donnerstag trainiert.
Im Finale fiel die Vorentscheidung im zweiten Satz. Nach verlorenem ersten Durchgang lagen Janicki/Schwarz im zweiten Satz gegen Alexander Gerhold/Jannik Xu (TTC Wöschbach/SV Bolzum) ständig vorn, ehe sie bei 8:6 noch abgefangen wurden. Danach fanden sie nicht mehr ins Spiel.
Toll auch die Leistung von Tom Schmidt/Marvin Werner. Nach einem Freilos bezwangen sie Timo Engemann/Timotius Köchling (TTC Bad Hamm/TuS Holzen-Sommerberg) 3:2 und im Viertelfinale Jonah Schlie/Nils Schulze (TSG Dissen/SC Hemmingen-Westerfeld) 3:1. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel verloren sie gegen Alexander Gerhold/Jannik Xu 4:11, 6:11, 11:9 und 6:11, hatten aber immerhin Bronze gewonnen.
Für Horst Heckwolf, aus dem Stab der Verbandstrainer des HTTV, ließ das sportliche Abschneiden der Hessen zu wünschen übrig: „Außer im Doppel war es für unsere Starter ein Wettbewerb der verpassten Möglichkeiten.“ Besonders den möglichen Erfolgen von Tom Schmidt (TSV Breidenbach) und Makoto Nogami (TuS Kriftel) trauert er nach: „Beide haben 3:1 geführt, aber das Spiel noch aus der Hand gegeben.“
„Es geht darum Konstanz und ein variationsreiches Spiel durchzusetzen. Ein wichtiger Punkt ist auch die Kopfarbeit. Da werden die Spiele zu einem großen Teil entschieden“, stellte Horst Heckwolf heraus und meinte weiter: „Hier müssen wir im täglichen Training ansetzen. Ein Plus für uns ist, dass wir sehr junge Spieler haben. Ich hoffe sie haben in Wiesbaden gut aufgepasst und wissen nun, worauf sie wert legen müssen.“
Rolf Schäfer
Ressortleiter Medien
