"Bitter" nannte Timo Boll die 2:3-Niederlage seiner Düsseldorfer Borussia im TTBL-Spitzenspiel gegen Fulda-Maberzell am vergangenen Sonntag. Der Rekord-Europameister selbst hatte zwei Punkte beigesteuert, gegen Patrick Franziska und Wang Xi gewonnen, die maximal mögliche Ausbeute erreicht.
Der Magen-Darm-Virus, der ihn beim Europe Cup in Lausanne zu Monatsbeginn jäh gestoppt hatte, ist auskuriert. Am Montag war Boll zusammen mit seinen Nationalteamkollegen vom A/B-Kader des DTTB zum kurzen WM-Vorbereitungslehrgang in Frankfurt am Main angetreten, der bis Donnerstag geht. Zuvor war noch Zeit für drei Fragen zu den Deutschen Meisterschaften in Wetzlar. Gewinnt der gebürtige Hesse bei seinem Quasi-Heimspiel in der Rittal Arena seinen zehnten Einzel-Titel, stünde er allein an der Topposition der ewigen Bestenliste. Diesen Platz teilt er sich zurzeit noch mit den Größen der vergangenen Jahre, Eberhard Schöler und Conny Freundorfer.
Statistik bedeutet dir nicht viel, wie du immer betonst, aber welchen Stellenwert hätte dieser zehnte Titel insgeheim für dich?
Timo Boll: Für mich persönlich hat diese Statistik wirklich keine Bedeutung. Ich freue mich einfach auf dieses Heimspiel, dem sicherlich viele Fans meines ehemaligen Klubs TTV Gönnern beiwohnen werden.
Wie schwer war es bisher und ist es, sich gerade diesen zu sichern – immerhin liegt sein letzter Titelgewinn schon fünf Jahre zurück, 2009 in Bielefeld?
Boll: Die Schwere hat nichts mit der Statistik zu tun, sondern zum einen, dass ich zwei Mal aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten konnte und ansonsten die nationale Konkurrenz deutlich stärker geworden ist.
Warum verzichtest Du in Wetzlar aufs Doppel, spielst es aber bei den German Open in Magdeburg?
Boll: Ich sehe das grundsätzlich wie Dima. (Erklärung: Dimitrij Ovtcharov hatte im Kurz-Interview erklärt: "Ich muss ein bisschen mit meinen Kräften haushalten. Deshalb werde ich in Wetzlar nur im Einzel antreten.") Zudem habe ich in Magdeburg gemeinsam mit Patrick Franziska ja auch den im Herbst errungenen Titel zu verteidigen.
Quelle: DTTB