Neu im Trainerstab des Hessischen Tischtennisverbandes ist Elke Schall-Süß. Die Olympiateilnehmerin und Europameisterin gehört seit 1. Juli 2013 zum Team um Cheftrainer Helmut Hampl. Über ihren sportlichen Werdegang, ihre größten Erfolge und ihre Vorstellungen über ihre Arbeit im HTTV sprach Elke Schall-Süß mit HTTV-Ressortleiter Medien Rolf Schäfer.
HTTV: Sie sind bei den Damen ein Aushängeschild des DTTB. Was waren ihre größten Erfolge?
Schall-Süß: Ein besonderes Erlebnis waren meine fünf Olympiateilnahmen. Zu den top Resultaten gehören auch die vier Titel bei Europameisterschaften. Weitere Meisterschaften habe ich auf nationaler Ebene gesammelt.
HTTV: Wie schätzen Sie ihre Spielstärke heute ein?
Schall-Süß: Ich spiele in der ersten Bundesliga bei Tusem Essen. Da ich ansonsten keine Turniere mehr bestreite, fehlt mir der Vergleich.
HTTV: Was sind Ihre Stärken und Schwächen am Tisch?
Schall-Süß: Ich bin eine ziemlich komplette Spielerin. Meine besonderen Stärken sind der Vor- und Rückhand Topspin. Wichtig für mich war aber auch immer mein Kampfgeist.
HTTV: Wann und durch wen sind Sie zum Tischtennis gekommen?
Schall-Süß: Wir waren zu Hause eine sehr sportliche Familie. Ich bin schon früh mit dem Sport in Berührung gekommen. Anfangs habe ich mich im Basketball versucht. Im Garten stand bei uns ein Tischtennis-Tisch. Ich hatte sofort Spaß am Tischtennis und zudem stellten sich schnell kleine Erfolge ein. Mit ca. sieben Jahren habe ich Tischtennis als Hauptsportart betrieben.
HTTV: Seit wann sind Sie als Trainerin tätig?
Schall-Süß: Vor drei Jahren habe ich die A-Lizenz erworben. Bisher habe ich aber noch nicht als Trainerin gearbeitet. Der HTTV ist meine erste Station.
HTTV: Was gab den Ausschlag ein Traineramt im HTTV zu übernehmen?
Schall-Süß: Für mich geht es darum, wie es nach meiner aktiven Spielzeit weitergeht. Der HTTV bietet mir eine optimale Plattform. Ich habe im Tischtennis viel erlebt und die gesammelten Erfahrungen möchte ich weitergeben. Mein Ziel ist es zu helfen, dass meine Schützlinge besser werden.
HTTV: Worauf werden sie Ihr Hauptaugenmerk bei den Trainingseinheiten legen?
Schall-Süß: Ich werde mein Hauptaugenmerk auf den weiblichen Bereich legen. Ich will die Spielerinnen körperlich, technisch und mental weiterbilden. Mir geht es darum, dass Jede an ihr Limit geht.
HTTV: Hat der HTTV bald einen neuen Timo Boll?
Schall-Süß: Das ist schwer zu sagen. Für mich steht die Förderung der Mädels erst einmal im Mittelpunkt. Zurzeit haben wir keine Akteurin im Nationalkader. Da will ich versuchen sie heranzuführen.
HTTV: Wann sollten Kinder mit dem Tischtennis-Sport beginnen?
Schall-Süß: Die Kinder sollten zu Beginn nicht auf eine Sache setzen und versuchen sich in verschieden Sportarten zu schulen. Vier Jahre halte ich als Einstieg für Tischtennis für zu früh. Meines Erachtens ist sieben bis neun Jahre ein gutes Alter.
HTTV: Werden Sie die Sportler auch im Ernährungsbereich beraten?
Schall-Süß: Ich bin Personell-Fitnesstrainerin und in diesen Bereich für alle offen. Kommt jemand mit Fragen, werde ich versuchen die richtigen Tipps zu geben.
HTTV: Im Sport ist Doping immer wieder ein Thema. Ist der Tischtennissport wirklich sauber?
Schall-Süß: Für mich ist Tischtennis immer sauber gewesen. Ich werde daran arbeiten, dass niemand unerlaubte Mittel nimmt.
HTTV: Wie sehen Sie die Zukunft des Vereinssports? Haben kleinere Vereine überhaupt eine Überlebenschance?
Schall-Süß: In dieses Thema muss ich mich noch reinarbeiten. Die Basis ist unheimlich wichtig. In diesem Bereich muss die Talentsichtung durchgeführt werden und die geeigneten Spieler dann weiter gefördert werden.
Vielen Dank für das Gespräch. Ich wünsche Ihnen auf dem jetzt eingeschlagen Weg viel Erfolg und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit.