Zwei hoffnungsvolle Nachwuchstalente vertraten den HTTV beim Bundesfinale im Wettbewerb der Mini-Meisterschaften. Celine Götz (TGS Hausen) und Simon Winterstein (TSG Bruchköbel) hatten sich über Orts-, Kreis- und Bezirksentscheide und den Sieg in Hessen für das Finale der Besten 20 in Bad Marienberg qualifiziert. Auf dem Westerwald schlug die ganz große Stunde von Simon. Ungeschlagen wurde er Deutscher Mini-Meister. Beachtlich auch die Leistung von Celine, die als Sechstbeste abschloss.
Die Vorrunde wurde in vier Fünfergruppen Jeder gegen Jeden gespielt. Danach ging es in die Zwischenrunde, in der jeweils vier Spieler gegeneinander antraten. In den höchsten Gruppen spielten die jeweils besten Zwei aus der Vorrunde. Aus den Top-Staffeln spielten die beiden Gleichplatzierten um die Plätze eins, drei, fünf und sieben.
Optimaler Auftakt für Simon
Bereits zum Auftakt deutete Simon Winterstein, der vom Verein mit einem Kleinbus angereister Fans unterstützt wurde, seine Klasse an. Drei Begegnungen gewann er 3:0 und einmal setzte er sich 3:1 durch. Damit zog er als Gruppensieger in die nächste Runde ein. Der Grundstein zu seinem tollen Erfolg wurde dann in der Zwischenrunde gelegt. Lediglich gegen den am Ende insgesamt sechsten Justin Seckler (TTV Rheinland) wurde es spannend, doch am Ende hatte sich der Hesse 11:5, 11:13, 11:6 und 11:7 durchgesetzt. Kurzen Prozess machte Simon gegen den späteren Vierten, den Saarländer Manuel Uhl, den er 11:8, 11:3 und 11:3 bezwang, und gegen Tobias Essig (Südbaden), dem er bei seinem 11:2-, 11:5- und 11:5-Erfolg keine Chance ließ.
Im Finale kam es zum Duell mit Jakob Schmidt (Kornwestheim). Da Jakob im bisherigen Verlauf nicht so eindeutig dominierte, ging der Akteur der TSG Bruchköbel als Favorit an den Tisch. Nach 11:5 wurde es im zweiten Durchgang spannend. Simon blieb aber auch in der entscheidenden Phase unbeeindruckt und nervenstark. Das 11:9 ebnete den Weg zum Titel. Riesenjubel dann, als sich Simon Winterstein auch im dritten Durchgang, diesmal mit 11:7, durchsetzte.
Der Erfolg ist umso beachtlicher, da Simon erst im September 2012 mit dem Tischtennissport begonnen hat. „Ich habe mit dem Fußball aufgehört und meine Mutter hat mir einige Sportarten vorgeschlagen. Tischtennis hat mir sofort Spaß gemacht und ich bin dabei geblieben“, erläuterte Simon seinen Werdegang.
Als er im Ortsentscheid in Erlensee die einzige Niederlage im Verlauf der gesamten Mini-Meisterschaften gegen seinen Vereinskollegen Sascha Müller kassierte, dachte noch keiner an seinen Riesenerfolg. Beteiligt daran waren das Trainerteam und die glänzenden Voraussetzungen in der Tischtennishalle der KSG. Leo Dieser vermittelte die technischen Voraussetzungen.
Simon hat viel vor
Als Stärke des Deutschen Meisters bezeichnet Jugendleiter Tobias Stiedl sein fast fehlerfreies Schupfspiel, die frühe Ballannahme und die Platzierungen über Rückhandkonter und Vorhand Topspin. „Ich trainiere dreimal die Woche, wobei zweimal davon Vereinstraining und einmal in einer Leistungsgruppe ist“, zeigt Simon den Umfang seiner Übungseinheiten auf.
Nach seinen ersten Erfolgen bei den Minis wurde Simon in der Rückrunde in der Schüler-Kreisklasse eingesetzt, wo er ein lupenreines 5:0 erspielte. Zudem wurde er einmal für die Verbandsliga der Jugend nominiert, wo er Doppel und Einzel siegreich gestaltete. In der kommenden Saison ist der Einsatz in der Bezirksoberliga der Schüler geplant. Damit soll aber nicht Schluss sein: „Mein Traum ist später mal in der ersten oder zweiten Bundesliga zu spielen“, hofft Simon, in die Fußstapfen von Mini-Meister Steffen Fetzner zu treten, der es sogar bis zum Weltmeister im Doppel brachte.
Celine begann vielversprechend
Über Platz eins und zwei im ersten Durchgang musste das Satzverhältnis entscheiden. Celine Götz verlor zwar gegen Venus Nuri (Hamburg) im fünften Satz, doch auch die Norddeutsche kam nicht ungeschoren davon. Bei jeweils 3:1-Spielen entschied das Satzverhältnis von 11:5 gegenüber von 11:7 zugunsten der Hessin.
In der Zwischenrunde hatte sie das Pech auf die herausragende Spielerin des Wettbewerbs Ella Brand (Thüringen) zu treffen. Die spätere Siegerin gab insgesamt nur einen Satz im Wettbewerb ab. In der entscheidenden Begegnung um Platz zwei traf Celine auf Jette Widmer (Reutlingen). Nach 0:2-Sätzen gelang es ihr noch gleichzuziehen, doch den fünften Satz musste sie abgeben und wurde Gruppendritte.
Somit traf sie im Spiel um Platz fünf, wie in der Vorrunde, auf Venus Nuri. Erneut ging es über die volle Distanz von fünf Sätzen. Wie schon in der Vorrunde behielt die Hamburgerin am Ende die Oberhand und die Spielerin der TGS Hausen war danach die Nummer sechs von Deutschland.
Rolf Schäfer
Ressortleiter Medien