Foto: wenn Fuldas schwedischer Nationalspieler Robert Svensson am Sonntag einen guten Tag erwischt, steigen die Chancen der Osthessen auf den großen Coup deutlich.
Sonntag, 13:00 Uhr: TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell - Borussia Düsseldorf
Die Wilmingtonhalle wird aus den Nähten platzen, wenn dort rund 1.000 Zuschauer Zeugen des "Spiels des Jahres" sein werden, in dem es für die gastgebenden Osthessen um alles geht. Ein Sieg muss her - und das ausgerechnet gegen das Topteam der DTTL, das in der Rückrunde bisher auch ohne Timo BOLL, der lediglich zweimal zum Einsatz kam, ungeschlagen blieb. Gelingt dieser WANG Xi und Kollegen nicht, müsste man auf Schützenhilfe des SV Werder Bremen in Plüderhausen hoffen. Wer auf die Hilfe der Konkurrenz vertraut, ist im Profisport in aller Regel aber der Dumme. Immerhin hat Fulda-Maberzell den Vorteil, es aus eigener Kraft schaffen zu können, während Plüderhausen selbst ein 3:0 über Bremen in Rekordzeit gar nichts nützt, sofern der Rivale aus der Rhön nicht mitspielt. Die Hessen müssen ausgerechnet gegen diesen hochkarätigen Gegner, der mit 26:4 Punkten einsam an der Tabellenspitze der DTTL thront und gegen den sie noch nie siegreich die Platte verlassen haben, alles geben, um das Spielende jubelnd und nicht depressiv zu erleben.
Im Hinspiel in Düsseldorf am Eröffnungsspieltag der Saison hinterließ die WALDNER-Crew keinen schlechten Eindruck, musste aber dem BOLL-Team, das damals mit dem großen Meister höchstpersönlich antrat, nach zweieinviertel Stunden zum 3:1-Erfolg gratulieren - Ikone WALDNER hatte damals übrigens Christian SÜß bezwungen. In der Rückrunde spielten der rotblonde Westfale sowie seine Teamkollegen OVTCHAROV und FREITAS sehr konstant und wuchsen zu einer Einheit zusammen. Was Jülich-Abwanderer Marcos FREITAS - im Doppel mit SÜß eine Bank - im Einzel vermissen ließ (Rückrundenbilanz 1:5), fingen "Krille" SÜß (7:1) und "Dima" OVTCHAROV (7:3) locker wieder auf. SÜß hat im Jahr 2009 sogar noch eine blütenweiße Weste in Europas stärkster Liga.
Die Maberzeller stehen - bilanzorientiert - aber auch nicht schlecht da: Das Team hat fünfmal in der Rückrunde gewonnen und ging nur zweimal als Verlierer vom Tisch. WANG ist in der Rückserie mit 7:2 notiert (Gesamtrunde 15:7), WALDNER mit 5:2 und SVENSSON steht 4:3. Nur hapert es ein wenig mit den Doppeln: in der gesamten Runde gingen drei verloren, nur einmal verließ die Fuldaer Formation als Sieger die Platte. Der Gastgeber wäre folglich gut beraten, es nicht bis zum möglichen fünften Match kommen zu lassen.
Fuldas Chef Stefan FRAUENHOLZ versucht, nüchtern die Situation zu analysieren: "Natürlich hätten wir uns gerne am vergangenen Sonntag für die Play-Offs qualifiziert, es hat aber nicht sein sollen, nahe genug waren wir ja dran. Aber solange wir noch eine Chanche haben, werden wir alles dransetzen, diese auch zu nutzen." Man spürt aber zwischen den Zeilen, dass der rührige Vereinsvorsitzende und Manager, der emotional stets stark beteiligt ist, schon jetzt bis in die Haarspitzen angespannt ist und dem großen Tag der Entscheidung aufgeregt entgegenfiebert. FRAUENHOLZ möchte zunächst alles auf die eigene Partie fokussiert wissen: "Wir werden uns zunächst nur auf unser Spiel konzentrieren, nach Spielende aber sicher auch mal nach Plüderhausen schauen, was da passiert ist."
Der Rekordmeister wird keine Gastgeschenke verteilen: "Wir reisen am Samstag nach Fulda und wollen auch dort gewinnen, das gebietet die sportliche Fairnesss und unser Anspruch", sagt Borussia-Manager Andreas PREUß.
Der Schlager in der Wilmingtonhalle ist natürlich auch TV-Spiel Nummer 18: der Live-Videostream kann auf www.DTTL.tv angeschaut werden, das Deutsche Sportfernsehen (DSF) sendet am Sonntag ab 16 Uhr eine einstündige Highlight-Zusammenfassung der mit großer Spannung erwarteten Partie.
Dr. Stephan Roscher (Text & Foto)
Fulda kämpft um die Play-Offs
(ro). Am Sonntag kommt es in der DTTL zum "Herzschlag-Finish". Zwei Teams kämpfen im Fernduell um den vierten und letzten vakanten Play-Off-Platz, den ETTU-Cup-Gewinner Plüderhausen der Waldner-Truppe streitig machen will. Fulda ist derzeit Vierter, die Schwaben rangieren punktgleich auf Rang fünf mit der klar schlechteren Spieledifferenz. Schlagen die Osthessen Ligaprimus Düsseldorf, stehen sie im Halbfinale. Anderenfalls müssten sie darauf hoffen, dass Werder Bremen in Plüderhausen eine Überraschung gelingt. Foto: Robert Svensson (Fulda-Maberzell).