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DTTL: Fulda kommt in Ochsenhausen unter die Räder

(ro) In der Deutschen Tischtennis Liga hatte sich der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell die weite Reise ins idyllische Oberschwaben sicher etwas beschaulicher vorgestellt und mit einem Erfolg im Duell der Play-Off-Aspiranten geliebäugelt. Daraus wurde nichts, mit 0:3 gab es bei den TTF aus Ochsenhausen einen empfindlichen Dämpfer für das an diesem Tag chancenlose Team aus Osthessen.

Foto: Wang Xi verlor überraschend in fünf umkämpften Sätzen gegen den Portugiesen Tiago Apolonia, wodurch noch vor der Pause die Weichen auf Sieg für die Oberschwaben gestellt waren.

TTF LIEBHERR Ochsenhausen - TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:0

(ro) Nach drei 3:0-Siegen in Folge ist der Waldner-Klub Fulda-Maberzell in Ochsenhausen bitterböse unter die Räder gekommen. 0:3 hieß es bei einem allerdings phänomenal aufspielenden Gegner nach nur 85 Minuten reiner Spieldauer. Vor 600 begeisterten Zuschauern in Biberach hatte nur Wang Xi eine echte Siegchance beim 2:3 gegen den sich kämpferisch, spielerisch und taktisch eminent stark präsentierenden Tiago Apolonia. Fulda hat eine Schlacht verloren, liegt aber immer noch aussichtsreich im Rennen um die Play-Off-Plätze.

Durch ein in dieser Deutlichkeit nicht unbedingt erwartetes 3:0 (11:6, 11:8, 11:4) des Rumänen Adrian Crisan gegen "Oldie" Jan-Ove Waldner, der besonders im dritten Satz mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte, legten die Oberschwaben vor und gingen in Führung.

Anschließend standen sich Apolonia und Wang gegenüber, der siegen musste, um sein Team aussichtsreich im Spiel zu halten. Doch es misslang. Der großartig aufspielende 22-jährige Portugiese gewann das hochklassige Fünfsatzmatch, in dem immer wieder sehenswerte Vorhand-Topspin-Rallyes zu bestaunen waren - und das bei der Konstellation Angreifer gegen Abwehrspieler. Dennoch agierte Apolonia taktisch äußerst clever, griff nicht um jeden Preis an und zwang den hageren Chinesen, dessen Angriffsschläge nicht immer die gewohnte Präzision hatten, ein ums andere Mal zu Fehlern.

Nun drohte den Osthessen das schnelle Ende, da nach der Pause Robert Svensson gegen die Nummer neun der Weltrangliste, Chuang Chih-Yuan, klarer Außenseiter war. Zwar gab der Linkshänder aus Schweden sein bestes und verkaufte sich teuer, aber es reichte nicht. 11:9, 6:11, 11:9 und 11:7 hieß es am Ende für den kleinen, wendigen Taiwanesen, der damit den Kantersieg seines Teams besiegelte.

Jan-Ove Waldner haderte mit seiner eigenen Leistung: "Ich war heute nicht gut, vielleicht hat mir die vierwöchige Spielpause nicht gut getan und ich bin aus dem Rhythmus gekommen."

Fuldas Vorsitzender Stefan Frauenholz versuchte - gequält lächelnd - die Situation humorvoll zu bewältigen ("Immer 3:0 zu gewinnen wäre doch langweilig"), was aber nur bedingt gelang und den konsternierten Spielern und Trainer Meng nicht wirklich Trost spendete.

Seinem Team bietet sich am 22. Februar in Jülich die Gelegenheit, zurück in die Erfolgsspur zu kommen. Eine Niederlage bei Roßkopf & Co. sollte man sich freilich nicht erlauben, würde eine solche doch die "Mission Play-Offs" massiv gefährden.

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher

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