Herbornseelbach verlor das entscheidende Spiel zum Aufstieg in die zweite Bundesliga in Grenzau 3:9. Am Sonntag vor 150 Zuschauern in der Zugbrückenhalle war der schnelle 1:5-Rückstand vor entscheidend. Allerdings war für die Herbornseelbacher durchaus mehr drin. Das Spitzendoppel Stehle/Bäcker verlor aber genau wie Nico Stehle und Andreas Bäcker im Entscheidungssatz.
Keine Überraschung war es für Nico Stehle, dass Grenzau die Doppel neu formierte: "Die mussten unbedingt etwas verändern. Wir hoffen aber auf einen genau so guten Start wie im Hinspiel, als es mit 2:1 in die Einzel ging." Die Gastgeber gingen das Risiko ein nur ein Top-Doppel zu nominieren. Außer Chen/Burgis schickten sie erstmals in dieser Spielzeit Placek/Simon an den Tisch und dazu die bisher nicht überzeugenden Müller/Wengel (3:6).
Die Hoffnungen der Herbornseelbacher wurden nach zwei Begegnungen gedämpft. War die Niederlage von Schäfer/Kaiser gegen Chen/Burgis, denen die Seelbacher alles abverlangten, einkalkuliert, wurden Stehle/Bäcker ihrer Favoritenrolle gegen Placek/Simon nicht gerecht. Sie ließen sich das Spiel der Gastgeber aufdiktieren und damit war eine Führung vor den Einzeln nicht mehr möglich. Es sollte sogar noch schlimmer kommen: Laboutka/Gavlas lagen im Entscheidungssatz gegen Müller/Wengel 5:7 zurück. Vier Zähler in Serie sorgten für die Wende und so hielten sie die Gäste im Spiel.
"Ich habe im Gefühl, dass unsere zwei diesmal vorn punkten", war Markus Schäfer vor den ersten beiden Einzeln optimistisch. Ludek Laboutka hatte gegen Chen Zhibin durchaus Chancen, doch nach gewonnenem ersten Satz und 7:5 kippte die Begegnung und der Schlussspurt, als er von 2:9 auf 6:9 im vierten Durchgang verkürzte, kam zu spät. Ähnlich schien es Nico Stehle gegen Mattis Burgis zu gehen. Nach gutem Beginn (6:3) verlor er völlig den Faden. Es dauerte bis zum dritten Satz und 5:8, ehe er wieder zurückkam. Es gelang ihm zwei Matchbälle abzuwehren und diesen und den folgenden Satz zu gewinnen. Dann schaffte es Stehle aber doch nur in der Anfangsphase gegen den favorisierten Letten mitzuhalten.
Angst vor dem Gewinnen schien Jochen Kaiser zu haben, als er im ersten Satz gegen Frantisek Placek 9:2 führte, es aber nicht schaffte "den Sack zuzumachen". Die Herborner Vorstädter steckten den Kopf aber nicht in den Sand. Optimal unterstützt durch die Fans war es Petr Gavlas, der als Erster der Gäste sein Einzel gewann. Über mangelnde Anfeuerung brauchte sich Markus Schäfer nicht zu beschweren, der zwar im dritten Durchgang noch zwei Matchbälle verschlug und es auch im vierten Satz nach 9:6 noch einmal spannend machte, als er 9:10 in Rückstand geriet. Doch dann erspielte er sich den dritten Siegpunkt, den er dann auch nutzte.
Im Linkshänderduell gegen den Franzosen Fabien Simon hatte Andreas Bäcker den Anschluss zum 4:5 auf dem Schläger. Doch ein 10:5 im Entscheidungssatz reichten nicht, denn der Grenzauer spielte "Alles oder nichts" und gewann noch. Trotz einer leichten Oberschenkelzerrung von Chen Zhibin, schaffte es Nico Stehle nicht als Sieger den Tisch zu verlassen.
Obwohl die Seelbacher Fans feierten: "Wir haben ein Heimspiel in Grenzau" denn die Halle war fest in der Hand der Gäste, war jetzt die Luft raus. Als Ludek Laboutka 0:3 gegen Mattis Burgis unterlag, war der Aufstieg des TTC Grenzau II nur noch Formsache. Wie schon im Hinspiel musste sich Markus Schäfer dem Slowaken Frantisek Placek geschlagen geben und damit war die Niederlage besiegelt.
Rolf Schäfer - KPW Lahn/Dill
TTC Herbornseelbach hat es nicht geschafft - Grenzau gewinn Rückspiel 9:3
(sch) Herbornseelbach verpasste den Zweitligaaufstieg
Schnelles 1:5 in Grenzau bedeutete die Vorentscheidung