Pokalsensation: Gönnern schaltet Cupverteidiger Grenzau aus

Grenzau (ro). Für den Außenseiter aus Hessen punkteten Xi Wang (2) und Ruwen Filus, der keinen geringeren als Lucjan Blaszczyk bezwang. Der Einzug der Hessen ins Final Four kommt auch deshalb besonders unerwartet, weil mit Paul Drinkhall und Antonin Gavlas die Spieler an Position zwei und drei in der Liga fehlten. Vor 100 Zuschauern in der Zugbrückenhalle hatte es Gönnerns Spitzenspieler Xi Wang zunächst mit dem Hongkong-Chinesen Cheung Yuk zu tun, der eigentlich sehr gut gegen Abwehr agiert. Dennoch hatte Wang am Ende mit 11:9 im 5. Satz die Nase knapp vorne. Nun kam es zur Partie Filus vs. Blaszczyk und jeder rechnete fest mit dem Ausgleich für Grenzau. Doch der junge Defensivspieler, der am Samstag gegen Fulda noch das wichtige Einzel gegen Ersatzspieler Meng verloren hatte und todunglücklich war, bot eine tolle Leistung und präsentierte sich zudem nervenstark. Aus einem 0:2-Satzrückstand machte er noch einen 3:2-Sieg, der mit 13:11 im fünften Durchgang denkbar knapp ausfiel. Zoltan Fejer-Konnerth brachte den Pokalsieger der Saison 2006/07 durch ein klares 3:0 über Steffen Mengel wieder heran. Im vierten Match freilich hatte es Grenzaus Publikumsliebling Lucjan Blaszczyk mit dem starken Xi Wang zu tun, der an diesem Abend einfach nicht zu bezwingen war. Zwar ging es knapp zu - der junge Chinese gilt mittlerweile in der Liga als Fünfsatzspezialist -, doch spielte Wang in den entscheidenden Momenten einen Tick cleverer und hatte mit seinen ständigen Schnittwechseln und den torpedoartigen Vorhandschüssen am Ende Erfolg. Sein Punkt zum 11:8 im 5. Satz besiegelte die Cupsensation und das Ausscheiden des Titelverteidigers.

Für das Final Four am 8. Dezember im westfälischen Hamm haben sich neben dem TTV Gönnern folgende Teams qualifiziert: TTC indeland Jülich, SV Werder Bremen, Borussia Düsseldorf.

Helmut Hampl (Trainer TTV Gönnern): "Natürlich war es für uns mal ein tolles Gefühl, ein knappes Spiel zu gewinnen. Wir freuen uns über den Einzug ins Final Four, dennoch ist es für uns nicht so wichtig, wie es für Grenzau gewesen wäre. Unser Schwerpunkt ist eindeutig die Liga, die wir unbedingt halten wollen. Von daher ist die Brisanz des Spiels am Sonntag in Plüderhausen weitaus größer, so schön der heutige Erfolg gewesen ist. Was Wang kann, hat in den letzten Wochen jeder sehen können. Und Ruwen Filus war heute gut, ich weiß aber, dass er noch viel besser spielen kann. Unsere Jungs müssen jedenfalls auf dem Teppich bleiben. Wir hoffen natürlich, dass wir durch das heutige Erfolgserlebnis mit größerem Selbstvertrauen in Plüderhausen auftreten werden. Bei jedem Spiel werden aber die Karten neu gemischt und man muss abwarten, wie es am Sonntag tatsächlich läuft."

Dr. Stephan Roscher (Text & Foto)

Foto: Abwehrspieler Ruwen Filus, der hier von Trainer Helmut Hampl perfekt eingestellt wird, bezwang den polnischen Weltklassespieler Lucjan Blaszczyk.