Gelnhausen-Meerholz (kel). Ein Geschenk des Himmels ist der Acker von Eckhard Paul auf dem Niedermittlauer Heiligenkopf. Und bekanntlich der Mittelpunkt Europas - der geografische zumindest. Rein zufällig liegt der Acker in der Gemarkung Meerholz. Kein Zufall ist es, dass dort jüngst die hessischen Mini-Meisterschaften im Tischtennis ausgetragen werden. Denn die Meerholzer Tischtennis-Spieler führen den Verbandsentscheid dieser bundesweit erfolgreichste Breitensport-Veranstaltung seit einem guten Dutzend Jahren perfekt durch. Reiner Zufall ist es aber, dass sich im Endspiel zwei Achtjährige gegenüberstanden, die im symbolträchtigen Meerholz Brücken schlagen zwischen zwei Familien, zwei Kulturen und zwei Völkern.
Laura und Jasmin, die beide für ihr Leben gern Tischtennis spielen, aber noch nicht im Verein sind, liefern sich ein packendes Finale. Laura Weber aus Herleshausen ist die glückliche hessische Mini-Meisterin, Jasmin Lue eine faire Verliererin. Die beiden Mädchen gehen aber nicht wortlos auseinander, sondern suchen das Gespräch miteinander. Spielen vor der Halle auf dem Mini-Tisch und werden in knapp zwei Stunden von Gegnerinnen zu Freundinnen.
Daheim in Braunfels ist Papa Longpei Lü untröstlich. "In der Aufregung haben wir vergessen, Laura und ihrem Vater zu gratulieren”, wendet sich der Chinese an den Hessischen Tischtennis-Verband mit der Bitte, eine Email an die Webers weiterzuleiten. Denn Jasmin Lü hat einen Tag später ihre Niederlage nicht nur verdaut, sie freut sich fast darüber. "Meine Niederlage ist doch ein schönes Geschenk für Lauras Papa, der sie im Rollstuhl drei Wochen trainiert hat.” Jetzt hoffen die Lüs, dass der liebe Vater durch die Freude mit seiner Tochter, durch die psychisch positive Wirkung beim Zusammensein mit seiner Tochter eines Tages auf den Rollstuhl verzichten und dann ohne Rollstuhl ein ganz normaler gesunder Mensch sein kann und den Sinn seines Lebens mit seiner lieben Tochter Laura zusammen finden wird.
"Lü heißt ‚L’ wie Liebe und ‚ue’ wie über alles”, erzählt Longpei. Sieg und Niederlage seien vergänglich, nur Liebe und Freundschaft verwelkten nie. Das Foto von der Mini-Meisterschaft habe er seinen Verwandten in China und den USA geschickt und von dem echten Sportgeist am Mittelpunkt Europas berichtet. In einer Zeit, wo Sport sich allmählich zu einem Geschäft entarte, seien Veranstaltungen wie die Mini-Meisterschaft ein Hoffnungsschimmer, denn echter Sportgeist sollte seine Stimme erheben. "Ich danke der HTTV-Veranstaltung, die uns diese himmliche Begegnung mit Laura und ihrem Papa geschenkt hat. Das ist uns viel wichtiger als alle Pokale.”
Spontan hat Charly Weber die Lüs nach Herleshausen eingeladen. Er schreibt: "Ich spiele schon lange Tischtennis, aber ich habe noch nie ein so spannendes und vor allem faires Tischtennisspiel gesehen. Unsere Töchter haben dieses Endspiel sehr leidenschaftlich gespielt. Eigentlich hätten beide den Sieg verdient gehabt. Wir würden uns freuen, wenn Sie und Ihre Familie uns an einem Wochenende besuchen kämen. Ein Tischtennis-Tisch steht auch bei uns zu Hause und unsere Kinder können gerne wieder zusammen spielen.”
Echter Sportgeist am Mittelpunkt Europas
Gelnhausen-Meerholz (kel). Ein Geschenk des Himmels ist der Acker von Eckhard Paul auf dem Niedermittlauer Heiligenkopf. Und bekanntlich der Mittelpunkt Europas - der geografische zumindest. Rein zufällig liegt der Acker in der Gemarkung Meerholz. Kein Zufall ist es, dass dort jüngst die hessischen Mini-Meisterschaften im Tischtennis ausgetragen werden. Denn die Meerholzer Tischtennis-Spieler führen den Verbandsentscheid dieser bundesweit erfolgreichste Breitensport-Veranstaltung seit einem guten Dutzend Jahren perfekt durch. Reiner Zufall ist es aber, dass sich im Endspiel zwei Achtjährige gegenüberstanden, die im symbolträchtigen Meerholz Brücken schlagen zwischen zwei Familien, zwei Kulturen und zwei Völkern.