Zum Inhalt springen

Zu Gast bei Freunden - Tolles Team holt den Pott in Niedersachsen

(se) Der traditionell perfekt organisierte und hochkarätig besetzte Schüler Grand Prix in Rinteln wird etwas überraschend vom hessischen Team dominiert. Nicht nur der deutliche Sieg in der Gesamtwertung, sondern auch drei Endspielteilnahmen, sowie mit Patrick Franziska ein Gesamtsieger, prägen das positive Bild, das diese Schülertruppe am letzten Wochenende hinterlässt.

Hervorzuheben dabei, dass zwar drei Akteure des "Killerteams", das wenige Wochen vorher beim Deutschlandpokal triumphierte, mit am Start sind, aber letztendlich auch und vor allem mit Lisa Vossler und Torsten Mähner zwei kurzfristig eingesprungene junge Athleten mit Topleistungen den Gesamtsieg sichern.
Der Reihe nach:
Nach einer beschwerlichen Anreise, was allerdings auf deutschen Autobahnen mittlerweile nicht mehr verwunderlich ist, kommt das Team um die drei oben beschriebenen Turnierspezialisten Patrick Franziska, Bernard Blinstein und Gregor Surnin, ergänzt durch Svenja Müller, der Abwehrerin Lisa Mailin Vossler und Torsten Mähner rechtzeitig zum Training und zum abschließenden Abendessen in Rinteln an. Dabei fällt auf, dass speziell Bernard ordentlich "zulangt", a. weil es ihm schmeckt und b. um natürlich auch "hintenraus" im Turnier noch auf Reserven zurückgreifen zu können. Vom Sklaventreiber darauf aufmerksam gemacht, dass sein Körper von Haus aus einige Reserven bereit hält, verzichtet er an den folgenden Tagen auf Festmähler und bescheidet sich mit gesünderen Portionen und Inhalten.
Nach einer kurzen Nacht ( Aufstehen um 5.30 Uhr ) in der seit Jahren bewährten, weil ausgesprochen idyllisch liegend und perfekt ausgestatteten, Jugendfreizeitstätte und einem ordentlichen Frühstück beginnt das Turnier für unsere Matadoren sehr, sehr holprig. Obwohl der Bayer unter den Hessen neben dem nicht schnarchend, sondern pfeifend den Schlaf begehenden Urhessen Horst, eher eine mäßige Nacht hinter sich bringt, hält sich seine Kritik in engen Grenzen ( wahrscheinlich noch zu müde, um Tritte in den Allerwertesten zu verteilen ). Wie in einigen internationalen Turnieren vorher steigern sich die hessischen Talente tatsächlich von Spiel zu Spiel, was darauf hindeutet, dass Spielerfahrung auf diesem hohen Niveau noch fehlt.
Im Einzelnen fängt Lisa Vossler sehr konfus an, verliert vier der ersten fünf Partien, profitiert dann von günstigen Ergebnissen der Konkurrenz und kann mit einem 3-1 Sieg im letzten Vorrundenmatch noch Gruppenvierte werden und damit ins Viertelfinale einziehen. Und tatsächlich schafft die kleinste, jüngste, aufgeweckteste und immer positive Lisa mit einer tollen Leistung genau einen 3-1 Sieg und trifft dann am Sonntag auf die noch ungeschlagene, aber in einem anderen Turnier schon von Lisa bezwungenen, Thüringerin Annika Fischer.
Svenja Müller spielt nicht auf ihrem allerhöchsten Niveau, erreicht aber dennoch souverän die Runde der letzten Acht.
Die B-Schüler Gregor und Torsten folgen als Erster und Zweiter in die KO-Runde, die für die Jungs mit dem Achtelfinale beginnt. Während Gregor nur einen Satz abgibt, beginnt Torsten sehr nervös und muss nach zwei Niederlagen am Anfang sogar ums Weiterkommen bangen, löst diese Aufgabe jedoch mit vier Siegen in Folge bravourös.
Patrick spielt ohne Spannung, unkonzentriert, unbeweglich und ohne Vorhand, bleibt aber in engen Situationen cool und verfügt mittlerweile über ein hohes Grundniveau, was zu einer 5-1 Bilanz und dem zweiten Platz in der Gruppe ausreicht.
Bernard beginnt unterirdisch, steigert sich jedoch, aufgemuntert vom "pfeifenden" Horst, mit dem er endlich den richtigen Betreuer gefunden zu haben scheint, und schafft durch vier Siege, unter anderem gegen den späteren Finalisten Phillip Floritz ( 3-0 ), den dritten Gruppenplatz.
"Alle weiter" heißt die Nachricht, die nach dem ersten Tag über den Äther ins gelobte Land nach Hessen übermittelt wird.
Traditionell wird der Abend mit Essen vom Grill bei stürmischen "Herbstwetter" im Freizeitzentrum begangen. Bernard plündert das Salatbüffet und fällt wie alle Übrigen um zehn müde ins Bett ( ich will’s mindestens `mal hoffen ).
Same procedure wie am Morgen zuvor, allerdings mit einem bessern Turnierstart am Tag des Herrn. Lisa beginnt mit einem Thriller, als sie sich trotz einer roten Karte für den Coach ( ja, dreimal raten bitte, wer dieser böse Bube wieder war ), nach einem 6-9 Rückstand im Fünften wieder aufrappelt und schließlich in der Verlängerung siegt. Svenja bleibt gegen die spätere Siegerin Yvonne Kaiser recht chancenlos und wird später nach zwei Siegen den achtbaren fünften Platz belegen.
Gregor und Torsten meistern immer stärker werdend die ersten beiden KO-Runden und finden sich schon im Halbfinale wieder. Der Weg bleibt für Bernard leider versperrt, obwohl er sich steigert und dem bayerischen Nationalspieler Schmidl einen heißen Fight liefert, dabei einen Matchball ungenutzt lässt und nach dem Fünften leider gratulieren muss. Körperlich nach der Salatkur etwas ermattet geht ihm der Sprit aus. Er belegt nach zwei unglücklichen Niederlagen ( jeweils 10-12 im fünften Satz ) und einem 3-1 Sieg schließlich den 14.Platz. Nach seinen Verletzungsproblemen im vergangenen Vierteljahr ein durchaus positiver Auftritt von "Börni".
Patrick übersteht gegen den unangenehm aufschlagenden Hamburger Khazaeli die erste Runde nach 2-0 Satzführung, 7-8 Rückstand bei 2-2 und einem starken Finish 11-8 im Letzten. Danach bezwingt er den Flamen Bierny sicher. Halbfinale gegen seinen Doppelpartner und Nationalmannschaftskollegen Ric Walther!
Zurück zu Lisa:
Sie spielt immer sicherer, bewegt sich besser und wehrt deutlich aggressiver ab, was ihr hilft, die Favoritin Sabo ( Ba-Wü ) mit einem 3-1 Sieg aus dem Turnier zuwerfen. Gegen sie hatte Lisa in der Vorrunde noch den Kürzeren gezogen.
Im Endspiel schließlich kann sie noch einmal zulegen, was zu einem mitreißendem Spiel führt, aber nichts an einer in den Satzergebnissen knappen 0-3 Niederlage ändert. Hier muss sie der Schleswigerin Holm, die wirklich sehr überlegt gegen Abwehr agiert, den Titel überlassen.
Bei den B-Schülern scheitert Torsten an Ole Markscheffel 1-3, obwohl er in sämtlich verlorenen Sätzen noch in Führung lag. Ähnlich gestaltet sich das Spiel um Platz Drei, sodass er mit dem vierten Platz vorlieb nehmen muss. Insgesamt dennoch eine tolle Vorstellung von ihm.
Gregor übersteht im Halbfinale im dritten Satz einen 3-9 Rückstand und zieht souverän ins Finale ein.
Hier steht er Torstens Halbfinalgegner aus Schleswig-Holstein gegenüber, dem er beim Top 48 Turnier ein halbes Jahr zuvor noch sang- und klanglos unterlag.
Mit einer 2-1 Satzführung und 8-5 im Rücken scheint er das Match zu dominieren. Jedoch bekommt er plötzlich das "Eisen", verliert 10 Punkte in Serie und liegt im Entscheidungssatz 1-7 hinten. Jetzt kommt der alte Kämpfer zum Vorschein, Punkt um Punkt holt er auf, ist bei 9-9 dran, spielt Ole wieder aus und verschießt einen "Turm". Auch den nächsten Punkt muß er abgeben, sodass nur der Silberplatz nach der 9-11 Pleite übrigbleibt. Trotzdem ein überaus erfreulicher Auftritt des "Obertshäuser Stiers".
Der Höhepunkt des Turniers ist sicher das Halbfinale von Patrick gegen Ricardo, was auf höchstem Niveau ausgetragen wird und schließlich wiederum von Patrick nervenstark, wie zuletzt immer häufiger, 11-9 im Fünften heimgefahren wird. Das Finale ist gegen Philipp Floritz mit einer wirklich überzeugenden Vorstellung eine sichere Angelegenheit.
Zum ersten Mal gewinnt damit Patrick in Rinteln die Einzelkonkurrenz, obwohl er auch beim Gesamtsieg 2004 als Neunter der B-Schüler vertreten war.
Die Gesamtwertung, zusammengesetzt aus den Einzelresultaten und verbunden mit Pokal und Geldpreis, wird deutlich vor Bayern und dem Norddeutschen Tischtennisverband eingefahren

Fazit:
Mit dem Stimmungsmacher Lisa Vossler, überzeugendem Teamgeist und einer positiven Atmosphäre der Trainer und Spieler miteinander kann ein letztlich wertvoller Mannschaftserfolg verbucht werden. Aufmerksam beobachtet fällt ins Auge, dass auf Grund mangelnder Turniererfahrung Anfangsschwierigkeiten auftreten, die sicherlich bei häufigeren Einsätzen der leistungssportlich arbeitenden Spieler auf diesem Niveau ausbleiben sollten. Insgesamt sind diese Einsätze erforderlich, um auf höchstem Leistungsplateau konstant bestehen zu können.

Uns Coaches, Horst Heckwolf und Schorsch Imhof, macht es tierisch Freude , mit dieser Truppe unterwegs zu sein!

Gez. Georg Imhof

Aktuelle Beiträge

Einzelsport Jugend

DTTB-TOP 48 Jugend 19 in Wiesbaden

Beim DTTB-TOP 28 Jugend 19 zeigten die hessischen Teilnehmenden im Großen und Ganzen erwartbare Leistungen. Tom Wienke überzeugte als bester...

Partner und Sponsoren