Athen. "Wir fahren mit Selbstbewusstsein, aber ohne Medaillendruck nach Athen." So beschreibt Dirk Schimmelpfennig, Cheftrainer des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), die Erwartungen für die Olympischen Spiele, bei denen die Tischtennis-Wettbewerbe in der Galatsi-Olympiahalle in fünf Tagen beginnen werden (14. bis 23. August).
Der Weltranglisten-Elfte Timo Boll (Gönnern) führt das achtköpfige deutsche Aufgebot an, das heute gemeinsam in Griechenlands Hauptstadt reisen wird. Neben Boll haben sich Jörg Roßkopf (Gönnern), Torben Wosik (Frickenhausen) sowie Zoltan Fejer-Konnerth (Grenzau) und Lars Hielscher (Jülich/Hoengen), die nur im Doppel antreten werden, und das Damen-Trio Nicole Jie Schöpp (Budapest), Struse (Kroppach) und Elke Wosik (Busenbach) für Athen qualifiziert. Der DTTB hat damit die zur Verfügung stehende Quote fast ausgeschöpft. Lediglich ein Damen-Doppel hätte sich zusätzlich ins Olympia-Feld spielen können. Neben Schimmelpfennig betreuen die Bundestrainer Istvan Korpa (Gelnhausen) und Richard Prause (Hanau) die Athleten.
Hohe Favoriten auf die Medaillen in allen vier olympischen Wettbewerben (Herren- und Damen-Einzel sowie Herren- und Damen-Doppel) sind die Chinesen, die bei den Mannschafts-Weltmeisterschaften in Katar Anfang März beide Titel gewannen, und die mit Wang Liqin und Zhang Yining die August-Weltrangliste anführen, die auch für die Setzung in Athen ausschlaggebend ist.
Von den Deutschen hat vor allem Timo Boll Hoffnung auf Edelmetall. "Eine Medaille ist mein Ziel", sagt der 23-jährige zweifache Europameister und World-Cup-Sieger von 2002. "Wer gut spielen will, braucht hohe Ziele. Es kann aber auch schon in der ersten Runde aus sein, wenn man einen schlechten Tag erwischt. Es muss alles stimmen, damit es mit einer Medaille klappt. Auch die Auslosung." Die Auslosung ist am 12. August um 17.30 Uhr deutscher Zeit in der Galatsi Olymia-Halle. Im Einzel ist Boll an Position neun gesetzt, an der Seite von Zoltan Fejer-Konnerth im Doppel, mit dem er in Zagreb 2002 den EM-Titel gewann, ist er die Nummer zwölf der Setzliste.
Während es für Timo Boll die zweiten Olympischen Spiele nach Sydney sein werden, zählt Jörg Roßkopf zum Kreis der wenigen Athleten, die in Athen bereits zum fünften Mal dabei sind - die maximal mögliche Zahl von Teilnahmen, denn erst zum fünften Mal ist Tischtennis olympisch. Seit Seoul 1988 in jedem Jahr dabei waren neben Roßkopf nur Jan-Ove Waldner und Jörgen Persson aus Schweden, Jean-Michael Saive (Belgien), Zoran Primorac
(Kroatien) und die Ungarin Csilla Batorfi. "1992 und 1996 war mein Ziel eine Medaille bei Olympia", sagt der 35-jährige Roßkopf. Dieses Ziel hat er mit Doppel-Silber (mit Steffen Fetzner) in Barcelona 1992 und Einzel-Bronze in Atlanta 1996 erfüllt. Jetzt wolle er die Olympischen Spiele mehr genießen, aber "Überraschungen gibt es immer wieder, und ich fühle mich topfit".
Europe-Top-12-Siegerin Nicole Struse setzt sich ebenfalls nicht unter Druck. "Ich hoffe, dass ich mein bestes Tischtennis zeigen kann", so Struse, die darin mit ihrer Teamkollegin Jie Schöpp übereinstimmt. "Bei meinen vierten Olympischen Spielen ist Dabeisein nicht mehr alles, und die Chinesinnen sind schlagbar. Es ist nur die Frage, wie viele von ihnen man schlagen muss." Elke Wosik, ebenfalls zum vierten Mal bei Olympia am Start, kann in Athen eine Premiere feiern. Erstmals hat sie sich gemeinsam mit Ehemann Torben Wosik für die Sommerspiele qualifiziert. "Wir freuen uns als Paar auf Athen. Es wird sicher nicht viele Athleten geben, die als Ehepaar dabei sind", sagt sie.
Selbstbewusst, aber ohne Medaillendruck
Athen. "Wir fahren mit Selbstbewusstsein, aber ohne Medaillendruck nach Athen." So beschreibt Dirk Schimmelpfennig, Cheftrainer des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), die Erwartungen für die Olympischen Spiele, bei denen die Tischtennis-Wettbewerbe in der Galatsi-Olympiahalle in fünf Tagen beginnen werden (14. bis 23. August).