Es war nach außen hin ruhig geworden um den Tischtennissport. Meisterschaften wurden gefeiert und Abstiege betrauert. Doch nach der Serie ist vor der Serie. Gerade Ende Mai und im Juni finden viele wichtige Dinge statt, die zunächst in den Vereinen bleiben. So etwa die Wechsel von Spielern aus unseren Bezirken und Kreisen. Erst mit dem 1. Juni eines jeden Jahres werden Spielerwechsel offiziell bekannt gegeben. Damit haben die Vereine Gelegenheit, wenn sie denn nicht schon vorher von ihren Akteuren über Wechsel informiert sind, ihre Planungen für die neue Saison abzustimmen. Bis zum 10. Juni läuft die offizielle Meldung der Vereine. Dort können auch Teams zurückgezogen werden, wenn die Verluste zu stark sind.
Nun war es wieder soweit: seit Montag steht die offizielle Wechselliste der Öffentlichkeit zur Verfügung. Sie gibt erstaunliche Daten wieder. Früher waren Spieler meist ihrem Verein treu bis zum Karriereende. Doch schon die letzten Jahre holte man im Tischtennis auf den Fußball oder Handball auf. Sicherlich hatten viele Wechsel auch mit Wegzügen wegen Arbeit oder Studium zu tun.
Es gibt vor der neuen Meisterrunde, die ab Ende August beginnt, je einen großen Verlierer und einen Gewinner. Der TTC Lax-Hersfeld – letztes Jahr noch geschwächt - hatte keine Abgänge zu verzeichnen. Mit Michael Borken (1789 Leistungspunkte) vom TTC Richelsdorf, Johannes Schultheiß (1774) aus Zella-Loshausen, sowie Thomas Hahn (1482) vom SV Kathus gibt es drei starke Zugänge. Vor allem das Verbandsliga-Team ist gestärkt und kann somit sicherlich unter den Besten mitmischen. Aber auch die Reservemannschaften profitieren auf Bezirksebene. Zu den „Verlierern“ gehört sicherlich der TTC Richelsdorf. Die Wildecker haben zwar drei Neuzugänge zu verzeichnen, mit Yakup Aytekin (1698, Imshausen) und Marcel Madus (1578, Mansbach), sowie Michael Novak (1504) aus Nentershausen. Jedoch können diese Spieler die Abgänge aus der Mannschaft der Bezirksoberliga nicht ersetzen. Stephan Schmatz (1794) kehrt nach Flieden zurück, Karl Simon (1836) wechselte nach Albungen und Michael Borken (1789) zum Lax. Sicherlich wird Richelsdorf in der Bezirksoberliga mitmischen können, aber die Zweite der Wildecker, die gerade aufgestiegen ist, dürfte es in der Bezirksliga schwer haben.
Auf der „Gewinnerseite“ stehen diesmal, nach harten aber erfolgreichen Jahren, der TTV Aulatal und der TTC Dreienberg-Friedewald. Friedewald verabschiedet mit Andreas Brehm einen ihrer jungen Studenten nach Trier. Mit Gerrit Egner (1608) vom SV Kathus und Harald Duben (1521) vom TV Heringen werden aber die erfolgreichen Teams in der Bezirksliga und 1.Kreisklasse weiter gestärkt. Der TTV Aulatal, bekannt für seine gute Jugendarbeit und den Schulsportkoordinator Torsten Beck, kann wieder aufatmen. Nach den vielen Abgängen der vorletzten Serie bleiben alle Spieler an Bord. Auch für den Unterbau der ersten Mannschaft in der Bezirksliga ist gesorgt. Mit Jens Feik (1299) vom TV Hersfeld soll die zweite Mannschaft wieder erstarken. Auch Mohamed Abdel Hadi aus Mühlhausen in Baden ist neu bei Aulatal. Gemeldet im Spielbetrieb war der Spieler aber wohl nicht.
Der SV Asbach, mit beiden Mannschaften erfolgreich und in die Bezirksklasse sowie Kreisliga aufgestiegen, sicherte sich aber die Unterstützung von Jörg Schmerbach (1454) vom TV Hersfeld. Ohne Schmerbach und Feik dürfte es eine schwere Runde für den TVH in der 1.Kreisklasse geben. Der „andere“ TVH gehört ebenso zu den Verlierern. Der TV Heringen hat keine Neuzugänge, aber mit Willi Weritz (1767) nach Stadtlengsfeld, Harald Duben (1521) nach Friedewald und Luca Pfaff (1354) nach Lüdersdorf wichtige Spieler verloren. Da ja alle drei Heringer Mannschaften nach der Runde abgestiegen waren, sollte es aber für die nun neuen, unteren Klassen reichen um gut mitzumischen.
Auch einige Spitzenspieler von einzelnen Vereinen wechselten unter anderem aus beruflichen Gründen. So Volker Heimann von Röhrigshof zum Eschweger TSV, Hubertus Reiner von Petersberg nach Werneck, Anatoli Chernev vom TSV Sorga nach Lüdersdorf. Weitere Wechsel: Norbert Weber von Wölfershausen zu TTF Heringen, Oliver Fernau von Weißenhasel nach Nentershausen, Patrick Leinhos von Hohe Luft zum ESV Ronshausen.
Kooperation im Nachwuchsbereich:
Moritz Elvert und Stefan Beyer aus Asbach wechseln nach Aulatal um dort zusammen mit zwei weiteren starken Spielern in der kommenden Saison auf Bezirksebene starten zu können. Vorbildlich wie die beiden Vereine sich im Nachwuchsbereich zusammen getan haben, da es auf diesem Niveau für jeden Verein alleine nicht gereicht hätte.
Jetzt beginnt das große Rechnen: welche Chancen bestehen für die einzelnen Vereine mit ihren Mannschaften. Die Meldungen bis 10. Juni brauchen nicht nur negative Auswirkungen wegen eventueller Zurückziehungen zu haben. Andere Vereine können die freien Plätze dann eventuell (bis zur Sollstärke) einnehmen. Das „Endresultat“ zeigt dann der Kreistag des Sportkreises Hersfeld-Rotenburg auf, wo schließlich alle 33 Vereine mit ihren Teams ihre Positionen bekommen. Der Tischtennis-Kreistag findet übrigens am Freitag, 19. Juni ab 19.30 Uhr nicht, wie ursprünglich geplant, in der neuen Weißberghalle in Richelsdorf, sondern im Bürgerhaus in Obersuhl, Eisenacher Str. 81, statt.