Bericht von Uwe Weichsel
Mit einem kompletten Medaillensatz kehrte Lorena Morsch von den deutschen Tischtennis-Meisterschaften der Jugend U15 zurück. In Bad Friedrichshall gewann die 14-jährige Gießenerin Gold im Doppel, Silber als Solistin und Bronze im Mixed.
Nach ihrem überraschenden Sieg im vergangenen Jahr trat sie im Einzel-Wettbewerb als Titelverteidigerin an. Dennoch war sie „nur“ auf Position fünf gesetzt und übertraf einmal mehr die Erwartungen. Ihre drei Gruppenspiele meisterte Lorena Morsch ohne Satzverlust. Im Achtelfinale der folgenden K.-o.-Runde ließ sie einen weiteren Dreisatzsieg folgen. Dann wurde es richtig spannend. Unter den letzten Acht lag sie durch ein 9:11 im dritten Durchgang mit 1:2 Sätzen gegen Bao Chau Elisa Nguyen (TTV Ettlingen) zurück. Beide Spielerinnen boten ein sehr gutes Match mit langen Ballwechseln. Am Ende setzte sich die Gießenerin durch und traf im Halbfinale auf ihre „Angstgegnerin“ Koharu Itagaki (TSV Bad Königshofen/SV Jena). In den letzten fünf Begegnungen mit Itagaki hatte Morsch das Nachsehen gehabt. Diesmal siegte sie aber durch ein 12:10 im vierten Abschnitt.
So stand Lorena Morsch erneut im Endspiel der Jugend-DM. Theresa Faltermaier (TSV Schwabhausen) hieß in diesem die Kontrahentin. Faltermaier war es in der Vorschlussrunde gelungen, die topgesetzte Josephina Neumann (TV Okarben/TTC Berlin) zu besiegen. Das Finale wurde zu einem wahren Krimi. Morsch gewann den ersten Durchgang 11:9, verlor allerdings die beiden folgenden 10:12 und 11:13. Dann schaffte sie mit einem 11:7 den Ausgleich und führte im Entscheidungssatz 8:4. Es folgten fünf Punktverluste hintereinander. Beim Stand von 9:10 wehrte Morsch einen Matchball ab und unterlag schließlich 10:12. So verpasste sie hauchdünn die Titelverteidigung.
Auf eine Goldmedaille musste sie jedoch nicht verzichten. Im Doppel an der Seite von Josephina Neumann gab Lorena Morsch im gesamten Turnierverlauf nur einen Satz ab. Auch das Endspiel war eine klare Sache. In diesem bezwang das hessische Duo Anna Gaiser (TV Öschelbronn) und Bao Chau Elisa Nguyen, die zuvor Koharu Itagaki und Theresa Faltermaier aus dem Rennen geworfen hatten.
Den Medaillensatz komplett machte Morsch im Mixed mit Tom Wienke (TSV Nieder-Ramstadt). Sie erreichten durch drei Siege das Halbfinale und damit den dritten Platz, wobei es zuvor im Achtelfinale sehr eng geworden war. Hier spielten Morsch/Wienke gegen Kazuto Itagaki, den Zwillingsbruder von Koharu Itagaki, und Sophie Schirm (beide TSV Bad Königshofen). Dieses starke Spiel gewannen die Hessen 3:2. Das Aus für sie kam im Semifinale. Hier waren Koharu Itagaki und Matej Haspel (SV Kolbermoor) stärker, die wiederum am Ende Josephina Neumann und Noah Hersel (1. FC Köln) zum Turniersieg gratulieren mussten.
Ein insgesamt positives Fazit zog Lorena Morschs Mutter Melanie: „Es war ein Wahnsinns-Wochenende für Lorena. Sie ist sehr zufrieden mit dem Turnier. Nächste Woche geht es dann weiter mit dem TSV Langstadt in der zweiten Liga und anschließend kommt das internationale WTT-Turnier in Berlin. Zuletzt hat sie auch noch die Nominierung für die Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen in Nürnberg bekommen. Das wird eine tolle Erfahrung werden.“
