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Mannschaftssport Erwachsene   Gießen

Weltranglisten-Siebte kommt nach Heuchelheim

Ober- bis Verbandsliga der Damen: Will und Weitzel verlassen NSC – Schäfer verstärkt Watzenborn

Von Uwe Weichsel

Einen sehr interessanten Neuzugang gibt es bei den Verbandsliga-Damen der TSF Heuchelheim. In ihren Reihen spielt künftig die Siebte der Behinderten-Weltrangliste (Klasse 8). Sie heißt Juliane Wolf, ist 24 Jahre alt und stammt aus Eisenhüttenstadt. Zuletzt ging sie für den TV Busenbach II in der Oberliga an die Platte und kam einmal sogar im Zweitliga-Team zum Einsatz. In diesen Klassen hingen die Trauben allerdings noch etwas zu hoch. Eine Spielzeit zuvor erreichte sie dafür mit Busenbach II eine 20:12-Bilanz in der Badenliga. Dies deutet an, dass sie für die Verbandsliga eine große Verstärkung sein wird.
Im Behinderten-Tischtennis hat Juliane Wolf kürzlich ihren vierten deutschen Meistertitel errungen. Außerdem ist sie hier international erfolgreich, was allein schon die Weltranglisten-Position belegt. Berichte über die diversen Turniere, an denen sie teilgenommen hat, sind auf ihrer eigenen Internetseite nachzulesen. Momentan hofft Wolf darauf, an den Paralympics in London teilzunehemen.
Ihre Behinderung ist eine spastische Tetraparese. Gegenüber der Märkischen Oderzeitung erklärte sie dazu: „Ich bin von Geburt an spastisch gehandicapt, humpele ein bisschen und beim Arm ist auch etwas. Doch so richtig behindert es mich nicht.“ Deshalb kam sie auch erst im Jahr 2009 auf die Idee, im Behindertensport anzutreten. Nach Gießen führte sie das Studium der Elementar- und Integrationspädagogik an der Justus-Liebig-Universität. Den Kontakt nach Heuchelheim stellte Fabian Lenke her. Er ist hessischer Landestrainer für Behinderten-Tischtennis und verheiratet mit TSF-Mannschaftsführerin Christine Lenke. Sie darf sich nicht nur über die Verpflichtung von Juliane Wolf freuen, sondern auch darüber, dass „Linda Beukemann nach ihrer Babypause wieder zum Schläger greifen wird“. Ansonsten bleibt das Team zusammen wie bisher. Allerdings nur in Ausnahmefällen zur Verfügung stehen werden Corinna Weber und Luisa Kristin Siewert. Weber möchte weiter pausieren und Siewert will sich auf das Softball spielen konzentrieren. Mit den Cologne Cardinals ist sie in der Softball-Bundesliga aktiv.
Wie in Heuchelheim gab es auch beim NSC W.-Steinberg eine Spielerin, die eine Babypause eingelegt hat. Hier war es Jessica Wack. Wann sie wieder spielen wird, ist jedoch noch nicht sicher. Da es bei ihrem Team, der in der Oberliga agierenden zweiten Mannschaft des NSC, keinen Neuzugang gibt, dürfte die ohnehin schwer zu erreichende Qualifikation für die künftig eingleisige hessische Oberliga noch schwerer zu schaffen sein. Zumal die beiden besten Ersatzspielerinnen der vergangenen Saison den Verein verlassen werden. Dies sind Jennifer Will und Lisa Weitzel. Will wechselt zum Oberligisten 1. TTV Richtsberg und Weitzel zum Hessenliga-Aufsteiger TTC Altenstadt. Die beiden Nachwuchshoffnungen spielten mit dem dritten Watzenborner Team in der Hessenliga stark auf. Ihre Plätze sollen nun Karolin Schäfer und Lea Grohmann einnehmen. Diese Talente agierten zuletzt in der Bezirksoberliga der männlichen Jugend. Die 16-jährige Karolin Schäfer kommt von der SG Oberbiel nach Pohlheim, während die 12 Jahre alte Lea Grohmann aus dem eigenen Nachwuchs stammt. Durch ihren starken TTR-Wert wird Schäfer sogar die Position eins im Hessenliga-Team übernehmen. Diesem erhalten geblieben sind Julia Metzner und Jacqueline Kowalski, während Iris Jacob durch ihren beruflichen Umzug nach Norddeutschland nur noch selten zur Verfügung stehen wird.

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